23.08.2013 12:13:00

Versicherungen sollen leichter Darlehen an Firmen vergeben können

Angesichts der niedrigen Zinsen und der Schwierigkeit von Unternehmen, Geldgeber zu finden, will die Finanzmarktaufsicht (FMA) Versicherungskonzernen die direkte Vergabe von langfristigen Darlehen an Unternehmen erleichtern. Am Freitag wurde dazu ein Novellenentwurf zur Kapitalanlageverordnung (KAVO) in Begutachtung geschickt.

Die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Klaus Kumpfmüller erhoffen sich ein Veranlagungs- bzw. Investitionsvolumen von 4,2 Mrd. Euro. "Diese Maßnahme eröffnet einerseits den Versicherern eine zusätzliche ertragsstärkere Veranlagungsform und stellt andererseits österreichischen Großunternehmen und der heimischen mittelständischen Wirtschaft zusätzliche Mittel für Investitionen zur Verfügung", teilten sie in einer Aussendung mit.

Prinzipiell ist die Vergabe von langfristigen Unternehmensdarlehen schon jetzt möglich. Jedoch waren die Bedingungen so restriktiv, dass es sich nur bei extrem hochvolumigen Krediten an Kunden mit Top-Bonität ausgezahlt hat. Hinzu kommt, dass sich die Versicherungen momentan schwertun, halbwegs ertragreiche Veranlagungen zu finden.

Nun sollen die Regeln gelockert werden. In der neuen KAVO soll die Aufnahme von Unternehmensdarlehen ohne besondere Sicherheiten als geeigneter Vermögenswert zur Bedeckung der versicherungstechnischen Rückstellungen explizit angeführt werden. Trotzdem gibt es Auflagen: Die Darlehen dürfen nicht nachrangig gestellt werden und das Unternehmen muss zumindest eine dem sogenannten Investmentgrade entsprechende Bonitätsbewertung haben und über einen stabilen Cashflow verfügen.

In großem Stil können die Assekuranzen jetzt aber nicht Geld verleihen. Derartige Darlehen dürfen nämlich in Summe höchstens fünf Prozent der versicherungstechnischen Rückstellungen ausmachen. Ein einzelnes Darlehen darf maximal zwei Prozent betragen.

Finanzstaatssekretär Andreas Schieder (SPÖ) findet das KAVO-Vorhaben der FMA eine "gute Entscheidung", wie er in einer Medienmitteilung wissen ließ.

(Schluss) snu/rf

WEB http://www.fma.gv.at

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