Schwieriges Marktumfeld |
10.07.2014 10:57:00
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Verbund halbiert Gewinnprognose
Die Erwartung für das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) wird von 850 auf rund 690 Mio. Euro zurückgenommen.
Die geplante Dividende orientiere sich unverändert an einer Ausschüttungsquote von rund 50 Prozent des bereinigten Konzernergebnisses. Dieses werde 2014 rund 150 Mio. Euro betragen. Bisher war der Verbund von einem um Einmaleffekte bereinigten Konzernergebnis von 190 Mio. Euro ausgegangen.
Kraftwerksstilllegungen belasten Gewinn mit 36 Millionen Euro
Der Verbund hat heute neben den Belastungen für den Gewinn auch Entlastungen bekannt gegeben. Ergebnisverbessernd in Summe von 48 Mio. Euro wirkten Beteiligungsbereinigungen, weitere Aufwandsentlastungen aus dem Sparprogramm sowie die Fokussierung auf Investitionen. Die geplanten Kraftwerksstilllegungen werden das Konzernergebnis mit 36 Mio. Euro belasten, das EBITDA mit 118 Mio. Euro.
Zeitweise stillgelegt werden die Gas-Kombikraftwerke im steirischen Mellach sowie Pont-Sur-Sambre und Toul in Frankreich, geschlossen das Steinkohlekraftwerk in Dürnrohr (Niederösterreich) sowie das ölbefeuerte Fernheizkraftwerk Neudorf/Werndorf II (Steiermark). Damit verbunden seien Aufwendungen für die temporäre bzw. endgültige Schließung bzw. auch für Neubewertungen der temporär stillgelegten thermischen Kraftwerke, so der Verbund in seiner heutigen Ad-hoc-Mitteilung.
Stärker als geplant belastet werde das Ergebnis durch das schwierige energiewirtschaftliche Umfeld und den anhaltenden Druck auf die europäischen Stromgroßhandelspreise. Abgeschrieben habe man weiters Vorprojektkosten für einen Windpark in Rumänien sowie einen Teil der Nettoinvestitionen in die albanische Energji Ashta. In Summe werden die Belastungen mit 41 Mio. Euro für das Konzernergebnis und mit 45 Mio. Euro auf das operative EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) angegeben.
Die niedrige Wasserführung wirkt sich auf das Konzernergebnis mit 16 Mio. Euro negativ aus, auf das EBITDA mit 29 Mio. Euro. Im ersten Halbjahr sei die Wasserführung um 7 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt gelegen. Damit habe man die Planungsannahme für ein insgesamt durchschnittliches Wasserdargebot für das Gesamtjahr nicht aufrechterhalten können. Für das Restjahr werde eine durchschnittliche Wasserführung angenommen.
Die Anpassung des Ergebnisausblicks sei "Ergebnis eines nicht funktionierenden gesamteuropäischen Strommarkts, der durch massive regulatorische Eingriffe" gekennzeichnet sei, so der Verbund. Die starke Überförderung der neuen erneuerbaren Energien, ein nicht funktionierender CO2-Markt und massive Überkapazitäten in der Stromerzeugung übten einen "enormen Druck auf die Profitabilität europäischer Energieversorger" aus. Der Verbund steuere mit der Restrukturierung bei den kalorischen Kraftwerken, Kostensenkungsprogrammen und einer Fokussierung des Investitionsprogramms entgegen.
Die Verbund-Aktie gab nach der Gewinnwarnung nach und notierte zu Mittag in einem insgesamt schwachen Markt mit 14,295 Euro um 3,3 Prozent unter dem Vortagesschluss.
itz/pro
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