Verbund beruft wegen Wolf-AR-Abgang keine Sonder-HV ein

Wolf hatte sein Mandat per Ende Juni aufgrund einer Unvereinbarkeitsbestimmung im Bankwesengesetz (BWG) zurückgelegt, wie erst jetzt bekannt wurde. Auch den Siemens-Aufsichtsrat hat Wolf, seit kurzem auch Aufsichtsratschef der Verstaatlichtenholding ÖIAG, mittlerweile verlassen.

Dass Wolf jetzt nicht mehr im Verbund-Kontrollgremium sitzt, bezeichnete Frizberg als "verständlich", da Wolf durch seine nunmehrige AR-Chef-Funktion bei der Sberbank und seine ÖIAG-Spitzenfunktion in mehrfacher Hinsicht "exponiert" sei: "Da kann er nicht mehr bei uns sein", das wäre "ein bisschen zu viel."

Das BWG sieht in § 28a Abs. 5 Z. 5 vor, dass ein AR-Vorsitzender einer großen Bank daneben nur noch eine weitere Geschäftsführerfunktion plus zwei Aufsichtsratsmandate (oder vier AR-Mandate) halten darf.

Zur Verbund-HV könne man derzeit davon ausgehen, dass für die Nachbesetzung des vakanten AR-Sessels die tourliche Jahres-Aktionärsversammlung - voraussichtlich im April 2015 - reiche, so Frizberg. Bis dahin seien die momentan nur neun statt zehn Kapitalvertreter nebst fünf Belegschaftsvertretern "genügend". Ändern könnte sich diese Ansicht nur, wenn "ganz große Entscheidungen" anstünden, das sei derzeit nicht absehbar.

Der Ex-Banker Peter Püspök, dem in einer Zeitung ebenfalls ein Absprung aus dem Verbund-Aufsichtsrat nachgesagt worden war, soll dem Vernehmen nach auf die Kandidatur für eine weitere Periode verzichten, aber nicht vorzeitig ausscheiden. Frizberg äußert sich dazu nicht.

(Schluss) sp/ggr

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