17.10.2014 11:52:00

Verbund-Chef: Holten bei Wasserführung im Sommer wieder auf

Der verregnete Sommer hat dem Verbund-Stromkonzern eine etwas bessere Wasserführung beschert. Durch den August habe man hier etwas aufholen können, nachdem die Wasserführung im 1. Halbjahr 18 Prozent unter Vorjahr und 7 Prozent unter dem langjährigen Schnitt lag, sagte Konzernchef Wolfgang Anzengruber am Freitag auf der Gewinn-Messe in Wien.

Durch Schmelzwasser habe man die Speicher wieder auffüllen können und werde hier heuer "von den Zielwerten nicht weit weg liegen". Pumpspeicher seien ein wesentliches Element, um die Energiewende bewerkstelligen zu können.

Große Herausforderung sei momentan, die massiv verfallenen Strom-Großhandelspreise zu parieren. Aufgrund der starken Verwerfungen am Markt - durch den Erneuerbaren-Boom in Deutschland - hätten sich die Notierungen hier seit dem Jahr 2009 halbiert. "Es gibt zu viel Strom", so Anzengruber.

In ganz Europa gebe es wegen des Preisverfalls kein Gaskraftwerk, das profitabel betrieben werden könne. Strom aus solchen Anlagen sei um rund 15 Euro je MWh teurer als sich derzeit für Elektrizität im Großhandel erlösen lasse. Deshalb habe der Verbund sein thermisches Portfolio teils eingemottet (Mellach), teils verkauft (Frankreich); der Verbund-Teil von Dürnrohr werde nach Abarbeiten der Kohlevorräte stillgelegt.

Nach der Halbierung der Gewinnprognose am 10. Juli hat der Verbund für heuer nur noch ein Konzernergebnis von 70 Mio. Euro und ein EBITDA von rund 690 Mio. Euro erwartet. Die Guidance für das Gesamtjahr bleibe aus heutiger Sicht bestehen, erklärte der Verbund vor elf Tagen bei Bekanntgabe des Verkaufs der Frankreich-Gaskraftwerke zum Buchwert von 150 Mio. Euro.

Das Investitionsprogramm bis 2018 wurde vor einiger Zeit auf 1,5 Mrd. Euro gekürzt - notwendig, "wenn nicht mehr so viel Geld hereinkommt", so Anzengruber heute. Das interne Programm zur Effizienzsteigerung soll dem Verbund bis 2015 kumuliert 130 Mio. Euro bringen.

(Schluss) sp/kan

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