05.12.2016 15:58:00

Verbund-Chef Anzengruber sieht weiterhin niedrige Strompreise

Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber sieht weiterhin niedrige Strompreise und spricht sich für Reformen aus, damit der Markt wieder Anreize für Investitionen gibt. Aus dem aktuellen System kämen keine Investitionsanreize. Die Strompreise gingen auf einer stagnativen Ebene weiter, sagte der Verbund-Chef am Montag bei der diesjährigen "Handelsblatt"-Jahrestagung "Energiewirtschaft Österreich" in Wien.

Die Strompreise würden volatiler werden, vor allem wenn die Preiszonen in Europa immer kleiner würden. Bei den derzeitigen Großhandelspreise von rund 30 Euro pro Megawattstunden (MWh) könnten keine neuen Kraftwerke errichtet werden. Am billigsten seine derzeit Braunkohlekraftwerke, gefolgt von Wind- und Wasserkraftwerken.

Im derzeitigen Preissystem seien bei voller Verfügbarkeit nur erneuerbare Energien im Markt. Wenn variable erneuerbare Energie nicht mehr im Markt seine, so sei die Reihenfolge Braunkohle, Steinkohle und Gas. Diese Reihenfolge müsse umgedreht werden.

Bei der Dekarbonisierung des Energiesystem verwies Anzengruber auch auf die niedrigen Preise für CO2-Zertifkate. Bei den aktuellen Werte werde es zu keinem Effekt zur CO2-Reduktion kommen. Man werde wohl nicht um eine Diskussion zu CO2-Mindestpreisen herumkommen. Wenn es nicht gelinge, Gas als Brückentechnologie zu etablieren, werde man die Dekarbonisierung des Energiesystems nicht erreichen.

Im Zuge der Digitalisierung gehe es für die Energieversorger darum, weg vom klassischen reinen Commodity-Lieferanten hin zu Dienstleistungen zu kommen und auch beide Kulturen zusammenzuführen. Die EVU müssten den Dienstleistungsbereich kompetent aufbauen, seien aber in diesem Feld nicht allein, sondern es gebe unter anderem auch IT- und Internetfirmen sowie Start-ups. Die Branche werde sich künftig auch mehr vernetzen müssen, mit Kunden, mit der Industrie und anderen

Anzengruber geht von einem stark steigenden Stromanteil an der gesamten Energieversorgung aus, weil dies eine Chance zur Dekarbonisierung darstelle. Der Anteil werde von aktuell rund 20 Prozent bis 2030 auf 30 Prozent steigen.

Zu möglichen Kooperationen mit der OMV verwies Anzengruber heute auf Gespräche bezüglich Wasserstoff-Technologie. OMV-Chef Rainer Seele nannte weiters unter anderem auch Kooperationen mit Service-Providern, nationalen Ölgesellschaften sowie IT-Firmen insbesondere beim Thema Sicherheit.

(Schluss) itz/sp

ISIN AT0000746409 WEB http://www.verbund.com

Analysen zu Verbund AGmehr Analysen

02.10.24 Verbund verkaufen Deutsche Bank AG
16.08.24 Verbund Hold Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.07.24 Verbund Sell Deutsche Bank AG
25.07.24 Verbund Sell Baader Bank
19.06.24 Verbund buy Stifel, Nicolaus & Co., Inc.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Verbund AG 69,00 -2,13% Verbund AG