Verbund-Aktien kräftig unter Druck

Die externen Netzerlöse gaben um 22,4 Prozent auf 215 Millionen Euro nach. Die sonstigen Erlöse sanken laut Verbund um 52,1 Millionen Euro auf 69,3 Millionen Euro - im wesentlichen durch geringere Erlöse aus Gasverkäufen und geringe Erlöse aus dem Verkauf von Grünstrom- und Emissionszertifikaten. Die sonstigen betrieblichen Erträge lagen heuer bis September mit 35,7 Millionen sogar um 174,0 Millionen Euro unter dem gleichen Vorjahreszeitraum; hier wirkte sich im Vergleich zu 2013 der Asset Swap mit E.ON aus (mit damals 166,6 Millionen Euro positivem Effekt in Q1-3).

Die Aufwendungen für Strom-, Netz-, Gas- und Zertifikatebezug stiegen um 1,5 Prozent auf 910,5 Millionen Euro - das Plus wurde zum großen Teil durch gesunkene Beschaffungspreise und geringere Aufwandserstattungen für Bezugsrechte kompensiert. Der Aufwand für Brennstoffeinsatz (und sonstige einsatzabhängige Aufwendungen) sank um fast 41 Prozent auf 89,6 Millionen Euro, vor allem durch den geringeren thermischen Einsatz.

Der Personalaufwand wuchs um 22,8 Millionen auf 272,5 Millionen Euro - infolge Abfertigungen und Altersversorgung, denn der Aufwand für das aktive Personal sank bis September um eine Million. Der durchschnittliche betriebswirtschaftliche Personalstand lag mit 3.300 um 1,6 Prozent tiefer als ein Jahr davor (3.352). Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen schrumpften um 30,0 Millionen auf 188,9 Millionen Euro, hauptsächlich durch geringere Wasserkraft-Instandhaltungsaufwendungen.

Die Effekte aus Werthaltigkeitsprüfungen in den ersten drei Quartalen 2014 -122,3 Millionen Euro (Vorjahr Q1-3 -711,7 Millionen) resultierten laut Quartalsbericht im Wesentlichen aus der Wertminderung der Windparks in Rumänien (-160,4 Millionen) und Bulgarien (-6,4 Millionen) sowie des Steinkohlekraftwerks Dürnrohr (-8,9 Millionen) bzw. einer Wertaufholung der Gas-Kombikraftwerke Mellach (+36,7 Millionen), Pont-sur-Sambre (+13,1 Millionen) und Toul (+3,7 Millionen).

Der Rückgang beim Finanzergebnis des Verbund vergrößerte sich im dritten Quartal absolut nicht mehr weiter. Ende September lag es mit -167,4 Millionen Euro um 668,4 Millionen Euro niedriger als ein Jahr davor (501,0 Millionen), allerdings war der Rückgang in dieser Höhe ausschließlich dem ersten Halbjahr zuzuschreiben. Vor Effekten aus Werthaltigkeitsprüfungen und Unternehmenserwerben sei das Finanzergebnis dagegen in den ersten drei Quartalen um 83,2 Millionen Euro auf -154,1 Millionen Euro gestiegen, so das Unternehmen.

Die Nettoverschuldung per 30.9. lag mit 3,966 Milliarden Euro um 259,4 Millionen über dem Jahresendwert 2013, ein Zuwachs von 7,0 Prozent. Da sich die Bilanzsumme zugleich um 7,1 Prozent auf 11,918 Milliarden Euro verringerte, stieg der Nettoverschuldungsgrad auf 76,1 (66,7) Prozent.

sp/itz