22.12.2015 15:40:40
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Verärgerte Griechen beordern ihren Botschafter aus Tschechien zurück
ATHEN (dpa-AFX) - Als Reaktion auf umstrittene Äußerungen des tschechischen Staatschefs über Griechenland hat die Regierung in Athen ihren Botschafter aus Prag zurückbeordert. "Wir haben unseren Botschafter zu Konsultationen nach Athen bestellt. Dies hängt mit den inakzeptablen Erklärungen des tschechischen Präsidenten zusammen", sagte der Sprecher des griechischen Außenministeriums, Konstantinos Koutras, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Der tschechische Präsident Milso Zeman hatte vor kurzem erklärt, er sei "sehr enttäuscht gewesen", dass Griechenland im Sommer die Eurozone nicht verlassen habe. Dabei hätten die Verhandlungen mit den Gläubigern des Landes beinahe auf einen "Grexit" zugesteuert, sagte er der slowakischen Agentur TASR. Sein Land würde den Euro nach Möglichkeit am ersten Tag einführen, nachdem Griechenland aus der Währungsgemeinschaft ausscheidet. Zeman äußerte die Befürchtung, dass tschechische Steuerzahler andernfalls für griechische Schulden aufkommen müssten.
"So geht man nicht mit Partnern um", sagte Außenamtssprecher Koutras in Athen. Er erinnerte daran, dass Tschechien 2004 überhaupt erst Mitglied der EU geworden sei, weil auch Griechenland seine Zustimmung dafür gegeben hatte. Zemans Sprecher Jiri Ovcacek entgegnete: "Der Präsident besteht auf seiner Meinung, die er in den letzten Monaten mehrfach geäußert hat, und wird sie auch weiterhin öffentlich kundtun."/tt/hei/DP/edh

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