23.07.2013 10:12:31

Vattenfall schreibt Milliarden ab und spaltet sich auf

   Der schwedische Energiekonzern Vattenfall muss 3,48 Milliarden Euro auf Vermögenswerte abschreiben und will sich aufspalten. Vattenfall werde ab Jahresanfang 2014 in eine skandinavische und eine kontinental-europäische Einheit aufgeteilt, erklärte der Staatskonzern und begründet die Maßnahmen mit der Entwicklungen des europäischen Energiemarktes. Zudem verschärft der Konzern seinen Sparkurs.

   Die Zukunft des europäischen Energiemarktes sei zunehmend unsicherer, begründeten die Schweden den radikalen Schritt. Zudem sei das Unternehmen wie die Konkurrenz von den zunehmend trüben Marktaussichten betroffen. Der Markt dürfte sich in absehbarer Zukunft nicht erholen.

   Wegen den gestiegenen Risiken bewertet Vattenfall die künftigen Cashflows mit einem größeren Risikofaktor. Als Konsequenz daraus schreibt Vattenfall den Buchwert seiner Vermögenswerte um insgesamt 29,7 Milliarden Schwedische Kronen oder umgerechnet knapp 3,5 Milliarden Euro im zweiten Quartal ab.

   Die Abschreibungen umfassen dabei Gas- und Steinkohlekraftwerke in den Niederlanden mit 14,5 Milliarden Kronen und Steinkohlekraftwerke in Deutschland mit 4,1 Milliarden Kronen. In Skandinavien sind Blockheizkraftwerke mit 2,5 Milliarden Kronen aus.

   Das Unternehmen will zudem verstärkt auf die Kostenbremse treten: Die geplanten Einsparungen für das kommende Jahr werden von 1,5 auf 2,5 Milliarden Kronen erhöht. Für 2015 gibt Vattenfall ein neues Sparziel von 2 Milliarden Kronen aus und verhängt einen Einstellungsstopp. Auch wird der Einsatz externer Berater eingeschränkt. Seit 2010 hat Vattenfall jährlich seine Kosten um 7,5 Milliarden Kronen gedrückt.

   Für die ersten sechs Monate meldete Vattenfall immerhin ein operatives Ergebnis von 16,95 nach 16,4 Milliarden Kronen im Vorjahreszeitraum. Trotz der umfangreichen Abschreibungen erfülle Vattenfall die finanziellen Ziele zur Kapitalstruktur.

   Auch die Wettbewerber leiden derzeit unter den schwierigen Marktbedingungen. In Deutschland stehen die beiden Branchenriesen RWE und E.ON auch wegen der Energiewende erheblich unter Druck. RWE kommt besonders im Stromerzeugungsgeschäft Schwierigkeiten, das sich konventionelle Kraftwerke kaum noch kostendeckend betreiben lassen. Strom aus Solar- und Windkraftanlagen hat den Großhandelspreis deutlich gedrückt. RWE prüft deshalb auch Stilllegungen unrentabler Anlagen zu prüfen.

   Auch E.ON leidet unter der Ertragslage seiner konventionellen Kraftwerke. Der Konzern will deshalb im Oktober sein Gas- und Dampfkraftwerk im slowakischen Malzenice bis auf Weiters vom Netz nehmen. Die Anlage hatte erst im Januar 2011 den kommerziellen Betrieb aufgenommen.

   Erst am Montag erfuhr das Wall Street Journal Deutschland von informierten Personen, dass auch RWE beim Sparen Druck macht. Das Unternehmen habe mit Arbeitnehmervertretern Gespräche über erhebliche Kostensenkungen bei der Stromerzeugungssparte RWE Generation vereinbart. RWE wolle bei der Tochter im Rahmen eines "Neo" genannten Programms mehrere 100 Millionen Euro jährlich sparen. Damit weitet RWE die laufenden Sparbemühungen aus.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.dedowjones.com

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   July 23, 2013 04:11 ET (08:11 GMT)

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