Vattenfall-Tochter erwartet rechtssichere Stromnetz-Vergabe

BERLIN (dpa-AFX) - Einen Streit wie bei der geplanten Verstaatlichung des Berliner Gasnetzes wird es beim Stromnetz aus Sicht des jetzigen Betreibers nicht geben. "Für uns bedeutet das, dass wir ein wahrscheinlich sehr rechtssicheres Verfahren bekommen", sagte Helmar Rendez, der Geschäftsführer der Stromnetz Berlin GmbH, am Mittwoch. Durch die Klage der Gasag gegen den Verlust des Gasnetz-Betriebs werde nun richterlich geklärt, ob die Vergabestelle beim Senat ihre Kriterien richtig gewichtet habe.

Die Vattenfall-Tochter Stromnetz Berlin ist in einer ähnlichen Situation wie die Gasag. Beide bemühen sich darum, ihr Netz weiter zu betreiben - die Gasag beim Gas, Vattenfall mit seiner Tochter beim Strom. Die Stromkonzession läuft am Jahresende aus, auch hier strebt das Land eine Verstaatlichung an.

Beim Gas will der Senat dem eigens gegründeten Landesunternehmen Berlin Energie den Zuschlag geben, die Vergabeentscheidung ist aber juristisch und politisch umstrittenen.

Berlin Energie bewirbt sich auch um das Stromnetz. Mit dessen Betrieb lassen sich unter aktuellen Bedingungen jährlich 80 bis 100 Millionen Euro verdienen, rechnete Rendez vor. Im vergangenen Jahr waren es sogar 120 Millionen Euro, im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre aber 60 Millionen Euro. Welchen Kaufpreis er im Falle eines Konzessionsverlustes vom Land für das Netz verlangen will, sagte Rendez nicht./bf/DP/fbr