Werk in Thailand möglich 02.04.2014 10:18:37

VW kämpft um Anschluss in Südostasien

Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt Europas größter Autobauer eine eigene Autoproduktion in Thailand. Es wäre die erste der Wolfsburger in Südostasien. VW habe sich im Zuge eines Regierungsprogramms für Steuererleichterungen für Unternehmen beworben, die eine lokale Produktion aufbauen, berichtet Bloomberg. Um Zugang zu den Fördertöpfen zu bekommen, muss ein Konzern nach Informationen der Nachrichtenagentur umgerechnet mindestens 200 Millionen US-Dollar investieren.

   Die Produktion müsse bis 2019 beginnen und im vierten Jahr nach dem Start ein jährliches Volumen von 100.000 Einheiten erreichen. Laut Bloomberg mussten die entsprechenden Anträge bis Ende März eingereicht werden.

   Ein VW-Sprecher wollte die Informationen nicht kommentieren. Er bekräftigte jedoch, dass die ASEAN-Region für VW in Zukunft eine wichtige Rolle spielt.

   Der Verband Südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN, hat aktuell zehn Mitgliedsstaaten und könnte laut Branchenkennern mittelfristig einer der Wachstumstreiber der Branche sein. VW beispielsweise rechnet damit, dass der Gesamtmarkt bis 2018 um jährlich 4,5 Prozent zulegt und dann mehr als 4 Millionen Einheiten erreichen wird.

   Dass VW in Ländern wie Thailand, Vietnam, Singapur und den Philippinen noch deutlichen Nachholbedarf hat, machte Vertriebschef Christian Klingler erst Ende vergangenen Jahres unmissverständlich deutlich: "Wir wollen unseren Marktanteil von aktuell gut einem Prozent in der Region deutlich steigern und am Wachstum teilhaben. Das geht nicht nur über den Import und Verkauf. Mittelfristig wollen wir für die jeweiligen Märkte auch Fahrzeuge vor Ort bauen", hatte er in einem konzerninternen Magazin für Führungskräfte gesagt.

   VW ist auf den wichtigen Zukunftsmärkten Südostasiens seit jeher in einer Nischenrolle gefangen. Deutliches Wachstum dort ist aber notwendig, wenn Europas Nummer eins wie geplant Toyota als größten Autobauer überholen will. Zwar sind die Niedersachsen den Japanern weltweit nahe auf die Pelle gerückt - beide Konzerne verkauften 2013 knapp 10 Millionen Autos und wollen die magische Marke in diesem Jahr erstmals knacken.

   In der ASEAN-Region spielt Toyota jedoch in einer anderen Liga: Die Japaner verkaufen ein Vielfaches an Wagen dort, sind Marktführer und haben Werke in Thailand sowie Indonesien. Die Niedersachsen haben mittlerweile zwar mehr als 100 Fertigungsstandorte weltweit, bislang in Südostasien aber noch keine eigene Autoproduktion. In Indonesien und Malaysia montieren die lokalen Partner Indomobil und DRB-Hicom lediglich Teilebausätze im Auftrag von Volkswagen.

   DJG/ncs/jhe

   Dow Jones Newswires

Von Nico Schmidt

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