Detroit-Motorshow |
11.01.2016 06:40:47
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VW-Chef Müller entschuldigt sich in den USA für Abgas-Skandal
"Wir wissen, dass wir unsere Kunden, die zuständigen staatlichen Stellen und die allgemeine Öffentlichkeit hier in den USA sehr enttäuscht haben", sagte der Manager. Er bitte um Entschuldigung für das, "was bei Volkswagen falsch gelaufen ist", sagte er weiter. Die wichtigste Aufgabe sei nun, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.
Nach Ermittlungen der Umweltschutzbehörde EPA in den USA hatte Volkswagen im vergangenen September zugegeben, weltweit in rund 11 Millionen Diesel-Fahrzeugen mit einer Software Abgaswerte manipuliert zu haben.
Volkswagen musste wenig später die eigene Prognose senken und stellte allein für die Umrüstung der Fahrzeuge rund 6,7 Millarden Euro zurück. Unabhängig davon drohen dem Konzern Strafzahlungen und Schadensersatzansprüche geschädigter Kunden in Milliardenhöhe. Erst vor wenigen Tagen hat das US-Justizministerium eine Zivilklage gegen den Konzern eingereicht.
Müller betonte auf der Vorabendveranstaltung dagegen einmal mehr, die USA blieben für VW weiterhin Kernmarkt. "Volkswagen muss die USA noch besser verstehen lernen", sagte er. An den bereits angekündigten Investitionen halte VW fest. Am Standort Chattanooga investiert VW 900 Millionen US-Dollar in die Produktion des neuen Mittelklasse-SUV, die Ende des Jahres beginnen soll.
Müllers Auftritt war im Vorfeld der Automesse rege diskutiert worden. Schließlich hatte er auf einer Pressekonferenz im Dezember bereits erklärt, er werde auf seiner USA-Reise im Januar selbstbewusst auftreten und den Blick nach vorn richten.
Am Abend sagte er denn auch, die USA seien ein Land der großen Möglichkeiten. Er glaube daran, dass der Konzern das Zeug habe, um aus dieser Krise gestärkt hervorzugehen. "Mein Versprechen an Sie ist deshalb: Wir werden liefern", sagte er.
Auf der Automesse selbst wird Müller nicht mehr auftreten, sondern übergibt an den Chef der VW-Marke Herbert Diess. Der war bereits wenige Tage zuvor auf der Elektronik-Messe CES in Las Vegas vor Journalisten aufgetreten.
Müller dürfte indes die Zeit für Gespräche hinter den Kulissen nutzen. Mitte der Woche trifft er sich mit Vertretern der EPA. Denn die Zustimmung der US-Behörden zu Volkswagens Umrüstungsplänen der beanstandeten Diesel-Motoren steht bisher noch aus. In den USA sind insgesamt fast 600.000 Fahrzeuge der Marken Volkswagen, Audi und Porsche betroffen.
Vor allem die Frage, wie viele Fahrzeuge VW zurücknehmen muss, beschäftigt Beobachter. Müller wiederholte in Detroit einmal mehr, dass sich VW in konstruktiven Gesprächen mit den Behörden befinde und die Lösungen dann präsentieren werde, sobald diese genehmigt seien.
Vor wenigen Tagen hatte es in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung geheißen, Volkswagen plane, rund ein Fünftel der Fahrzeuge zurückzunehmen. Der Konzern werde den Kunden der rund 115.000 betroffenen Fahrzeuge entweder den Kaufpreis erstatten oder ein neues Fahrzeug deutlich günstiger anbieten.
Die Bild am Sonntag hatte zudem geschrieben, VW-Chef Müller wolle bei seinem Treffen mit Vertretern der EPA einen neu entwickelten Katalystor vorstellen, mit dem die Grenzwerte bei einem Großteil der Autos erreicht werden könne.
DJG/iko/jhe
Von Ilka Kopplin
DETROIT (Dow Jones)
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