Weiterhin großes Potenzial 27.05.2014 16:25:00

VIG wächst in Osteuropa und hält an Ukraine fest

Gewachsen ist man vor allem in Osteuropa. VIG-Chef Peter Hagen sieht in der Region auch weiterhin großes Potenzial. Die Balkanflut wird netto kaum belasten.

Die Nettobelastung nach Rückversicherung aus der Hochwasserkatastrophe in Serbien und Bosnien-Herzegowina werde sehr limitiert sein, sagte Hagen heute, Dienstag, zur APA. Für Schadenschätzungen brutto vor Rückversicherung sei es noch zu früh.

In der Ukraine zeigten die Zahlen momentan nichts, was zur Beunruhigung führen sollte, eher das Gegenteil, so Hagen. Die VIG halte an der Ukraine fest. Man müsse aber die weiter Entwicklung verfolgen. In den ersten drei Monaten stiegen die Prämieneinnahmen in lokaler Währung um mehr als 15 Prozent. Aufgrund des Währungsverfalls ergibt sich in Euro nur ein leichtes Plus von etwas über 1 Prozent auf rund 16 Mio. Euro. Der Gewinn lag bei knapp einer halben Million Euro. Einen hohen Anteil am Geschäft habe die Autoversicherung. Vertreten sei man vor allen in der Zentral- und Westukraine. Im Vorjahr lagen die Prämieneinnahmen in der Ukraine bei 80 Mio. Euro, davon rund eineinhalb Millionen auf der Krim.

In Rumänien gab es nach den Verlusten in den letzten Jahren im ersten Quartal einen kleinen Vorsteuergewinn von 0,5 Mio. Euro. Für Hagen ist dies zumindest ein guter Start und zeigt, dass man in die richtige Richtung gehe. Es sei noch etwas zu früh, um die Nachhaltigkeit zu beurteilen. Die VIG sehe erste Früchte ihrer Maßnahmen wie etwa den Austausch von Managern und Restrukturierung des Portfolios und umfangreiche Task Forces. Zudem verbesserten sich das Marktumfeld und die Wirtschaftsentwicklung. Die verrechneten Prämien gingen in den ersten drei Monaten aber noch um 18,6 Prozent auf 82,4 Mio. Euro zurück.

In Italien fahre man das Kfz-Portfolio durch Tarifmaßnahmen weiter zurück bei gleichzeitiger starker Orientierung in Richtung Norditalien. Beibehalten werde der Ansatz, dass man sehr konservativ reserviere, was das Ergebnis belaste. Im ersten Quartal sanken die Prämien um 50 Prozent.

Für Akquisitionen, wenn es etwas Interessantes zu einem vernünftigen Preis gebe, hat Hagen vor allem Polen, die baltischen Länder und Ungarn im Visier. Grundsätzliches Interesse bestehe überall dort, wo man die gewünschte Marktposition noch nicht erreicht habe. Wieder ein Wachstumsmarkt werden könnte auch die Ukraine. In Rumänien sei das Potenzial groß. Gut laufe auch das Geschäft in der Türkei.

In Rumänien werde man die Restrukturierungen fortsetzen, um den operativen Turnaround zu forcieren. In Italien werde der Weg, das Portfolio zu reduzieren, fortgesetzt und die sehr konservative Reservierungspolitik beibehalten. Im ersten Quartal waren erstmals seit der Krise alle Märkte und Segmente positiv. Die Zuversicht, dass eine Fortsetzung dieser Tendenz gelingen werde, sei nun höher als vor einiger Zeit.

Im Aufsichtsrat der VIG ist laut Einladung zur am 6. Juni stattfindenden Hauptversammlung (HV) ein Wechsel vorgesehen: Günter Geyer, langjähriger Vorstandschef der VIG und Vorstandsvorsitzender des Mehrheitseigentümers "Wiener Städtische Wechselseitiger Versicherungsverein - Vermögensverwaltung - Vienna Insurance Group" soll nach einer zweijährigen Cooling-off-Periode in das Kontrollgremium einziehen. Nicht mehr zur Wahl steht unter anderem der aktuelle Aufsichtsrats-Chef Ex-OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer. Die Funktionsperiode aller zehn Kapitalvertreter läuft turnusmäßig aus. Die neuen Kontrollore, darunter drei Frauen, sollen bis zur HV, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2018 beschließt, gewählt werden.

Der Vorsteuergewinn der Vienna Insurance lag im ersten Quartal mit 151,8 Mio. Euro um 4,7 Prozent unter dem Vorjahreswert. Bereinigt um Wechselkurseffekte und die erstmalige Zinszahlung für das im Herbst 2013 emittierte Ergänzungskapital ergebe sich ein Plus von 2,8 Prozent. Das Konzernergebnis betrug 118,4 Mio. Euro (minus 4,4 Prozent). Die verrechneten Prämien stiegen im Konzern um 1,0 Prozent auf 2,73 Mrd. Euro, bereinigt um Wechselkurseffekte um 2,9 Prozent. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten in Relation zu den Prämieneinnahmen - verbesserte sich auf 96,4 Prozent verglichen mit 96,9 Prozent im Vorjahresquartal und 100,6 Prozent Ende 2013.

Im Segment Österreich, wo zur VIG Wiener Städtische, s Versicherung und Donau Versicherung gehören, lag der Gewinn vor Steuern mit 56,3 Mio. Euro um 12,2 Prozent unter Vorjahr. Grund dafür war das Italien-Geschäft der Donau Versicherung. In Tschechien gab es ein Gewinnplus von 8,1 Prozent auf 51 Mio. Euro und in Polen von 4,4 Prozent auf 16 Mio. Euro.

In der Lebensversicherung stiegen die verrechneten Prämien im Konzern um 4,7 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro. Deutliche Zuwächse gab es dabei vor allem in Tschechien (+8,9 Prozent auf 230,6 Mio. Euro) und in der Slowakei (+7,2 Prozent auf 106 Mio. Euro). In Österreich sanken die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung um 0,9 Prozent auf 559,4 Mio. Euro. Grund dafür waren laut Hagen rückläufige Einmalerläge.

In der Krankenversicherung legten die Prämieneinnahmen im Konzern um 1,9 Prozent auf rund 103 Mio. Euro zu.

In Schaden/Unfall sanken die verrechneten Prämien um 1,8 Prozent auf rund 1,5 Mrd. Euro. Begründet wird der Rückgang in dieser Sparte neben Währungseffekten vor allem mit dem nach wie vor schwierigen Marktumfeld in Rumänien sowie der bewussten Zurücknahme des Autogeschäft der Donau Versicherung in Italien. Im Segment Österreich sanken die Schaden/Unfall-Prämien um 0,9 Prozent auf 722 Mio. Euro.

itz/sp

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