Bei 9,37 Milliarden Euro 27.01.2015 10:00:00

Prämieneinnahmen der VIG stagnieren 2014

Das ist um 0,1 Prozent weniger als 2013 (9,387 Milliarden Euro). Bereinigt um Sondereffekte entspreche das einem organischen Wachstum von 2,6 Prozent, teilte die Vienna Insurance Group am Dienstag mit. Nach Regionen blieben die verrechneten Einnahmen in Österreich mit 4,072 (4,068) Milliarden Euro etwa gleich hoch (+0,1 Prozent), im größten Auslandsmarkt Tschechien gingen sie um 2,5 Prozent auf 1,872 (1,919) Milliarden Euro zurück. In Polen sanken sie um 5,2 Prozent auf 1,090 (1,150) Milliarden Euro, in der Slowakei um 1,9 Prozent auf 735 (750) Millionen Euro und in Rumänien um 4,9 Prozent auf 356 (374) Millionen Euro. In den "übrigen Märkten" stiegen sie um zehn Prozent auf 1,186 (1,079) Milliarden Euro.

Mit den 9,374 Milliarden Euro verrechneter unkonsolidierter Prämie habe der Konzern trotz negativer Wechselkurseffekte das Niveau des Vorjahres erreichen können, so die VIG. In Österreich habe das überdurchschnittliche Wachstum der Wiener Städtischen Versicherung die Rückgänge im Italiengeschäft kompensieren können. In Tschechien und der Slowakei sei man in Schaden/Unfall in lokaler Währung um je rund drei Prozent gewachsen (in Euro ergab sich ein Minus von 3,1 Prozent bzw. ein Plus von 2,5 Prozent).

In Rumänien hätten die gesetzten Maßnahmen in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld erste positive Wirkung gezeigt, so der Versicherungskonzern. Schaden/Unfall habe dort - erstmals seit Jahren - einen leichten Anstieg in Lokalwährung von 0,3 Prozent ausgewiesen. In der Ukraine hätten die vier Konzerngesellschaften der VIG auf lokaler Basis ein deutliches Wachstum von zusammen 15,9 Prozent erreicht.

Hagen forciert Sachgeschäft - Ukraine wächst trotz Krise

Nach Angaben ihres Generaldirektors Peter Hagen forciert die VIG das Nicht-Kfz-Sachgeschäft, um eine bessere Diversifikation zu erreichen. In der Ukraine wächst das Geschäftsvolumen trotz der Krise im Land, und in Rumänien wurde mit dem ersten leichten Plus in Schaden/Unfall seit Jahren eine Trendwende geschafft, sagte Hagen am Dienstag zur APA.

Insbesondere im Bereich Haushalt/Eigenheim sowie im Firmensektor samt KMU wende man sich sehr dem Sachgeschäft zu. Trotz Wirtschaftskrise sei die VIG in der Sachversicherung binnen fünf Jahren (von 2009 bis 2014) um 25 Prozent von 2,13 auf 2,67 Mrd. Euro gewachsen.

Umgekehrt bremse man regional in den Kfz-Sparten - dort, wo dieses Geschäft gerade schwieriger sei. Das sei jedoch eine sehr selektive Vorgangsweise, abhängig von der jeweiligen Marktsituation, "denn wir wollen nicht bewusst in Verluste laufen". Auch hier sei "eine gute Balance zwischen Wachstum und Ertrag wichtig", so Hagen.

Mit der Marktsituation in der Ukraine ist der VIG-Chef nicht unzufrieden. Trotz politischer Unsicherheit und militärischer Auseinandersetzungen hätten die vier Konzerngesellschaften voriges Jahr in Lokalwährung um 15,9 Prozent mehr eingenommen - in Euro gerechnet freilich ein Rückgang um zirka 21 Prozent auf etwa 64 Mio. Euro. Trotz des vergleichsweise geringen Volumens sei man in der Ukraine in Nicht-Leben Marktführer. In Griwna gerechnet wuchs man in der Kfz-Haftpflicht um 26,5 Prozent und in den Sachsparten um 19,3 Prozent. Gerade in Krisenzeiten würden die Kunden auf die finanzielle Solidität der VIG-Töchter vertrauen, so Hagen: "Die Bevölkerung flüchtet in Richtung 'sicherer Versicherer', das kommt uns zugute."

Nach Sparten legte der VIG-Konzern 2014 bei den vorläufigen unkonsolidierten Einnahmen in Leben um 1,4 Prozent auf 4,267 Mrd. Euro zu. In Schaden/Unfall gingen die Prämien um 1,3 Prozent auf 4,721 Mrd. Euro zurück, und in Kranken sanken sie um 2,9 Prozent auf 386 Mio. Euro.

Konzernweit habe man in Schaden/Unfall das Volumen trotz erheblicher Währungseffekte (-105 Mio. Euro) und der starken Reduktion des Italien-Geschäfts der Donau Versicherung (-96 Mio. Euro) ungefähr halten können, erklärte die VIG in einer Aussendung. Insgesamt habe man (neben den 105 Mio. Euro in S/U) rund 160 Mio. Euro Prämien-Währungseffekt zu verkraften gehabt, so Hagen zur APA. Hinzugekommen sei unter dem Titel Sondereffekte auch noch die bewusste Rücknahme von Einmalerlägen in Polen im Ausmaß von weiteren 164 Mio. Euro.

In Österreich (inkl. Italien-Geschäft der Donau) wurde in Leben ein Anstieg von 1,4 Prozent auf 1,870 Mrd. Euro verzeichnet. Dieses Plus war laut Hagen jedoch dem Einmalerlags-Zuwachs zu verdanken, während die laufenden Prämien (anders als außerhalb Österreichs) stagniert hätten.

In Schaden/Unfall gab es im Inland einen Rückgang von 1,8 Prozent auf 1,834 Mrd. Euro und in Kranken ein Plus von 3,0 Prozent auf 368 Mio. Euro. Ohne Abbau des Italien-Geschäfts wäre auch die Donau gewachsen, sagte Hagen.

Am früheren Problem-Markt Rumänien ortet der VIG-Chef "eine leichte Trendwende". In Landeswährung habe man in Schaden/Unfall erstmals seit Jahren wieder ein leichtes Plus verzeichnet (in Euro -0,2 Prozent), "das macht uns zuversichtlich, dass es wieder besser wird". Es gebe in Rumänien "deutliche Anzeichen, dass es in die richtige Richtung geht. Trotz gewisser Störfeuer bin ich vorsichtig optimistisch."

Zur Ergebnis-Entwicklung im Vorjahr hat sich die VIG am Dienstag bewusst noch nicht geäußert. Laut Finanzkalender soll das Jahresergebnis 2014 am 14. April bekannt gegeben werden.

sp/itz

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