29.01.2014 15:01:00
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VIG 2013 mit weniger Vorsteuergewinn, Dividende steigt auf 1,30 Euro
Dies entspreche einer Dividendenrendite von rund 3,6 Prozent, erklärte VIG-Chef Peter Hagen heute in einer Pressekonferenz. Die Effizienz sei besser geworden, daran lasse man die Aktionäre teilhaben. Ohne die Einmaleffekte aus Rumänien und Italien weise die Vienna Insurance Group (VIG) für das vergangene Jahr voraussichtlich ein normalisiertes operatives Ergebnis von rund 580 Mio. Euro aus, was im wesentlichen dem Vorjahresniveau entspreche. Die Prämieneinnahmen sanken um 4,9 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro.
Die beiden großen Sorgenkinder Rumänien und Italien habe man versucht in allen möglichen Formen fit zu machen für 2014. In den beiden Ländern gab es 2013 Vorsteuerverluste. Der klare Auftrag an die Manager in Rumänien sei, heuer ins Positive zu drehen. Für Rumänien, wo ein ruinöser Preiswettbewerb vor allem im Autogeschäft belastet, war bereits im August eine Abwertung des Sachversicherungsgeschäfts um 75 Mio. Euro erfolgt. Weitere Wertberichtigungen könnten für das vierte Quartal vorgenommen werden. Die genaue Höhe ließ Hagen offen. Konzentrieren will sich die VIG in dem Land nun auf das Lebensversicherungsgeschäft. In der Kfz-Versicherung steigt man auf die Bremse.
In Italien würden verlustbringende Geschäfte weiter zurückgefahren, so Hagen. 2013 habe man bereits rund 80 Mio. Euro an Prämie abgebaut. Die Italien-Probleme der Donau Versicherung könnten sich auch auf die Managerboni auswirken: Bonusrückzahlungen seien ein Thema. Im Zuge der Expansion kam es zu einer Überrepräsentanz im Süditalien-Geschäft. Das hatte bereits Ende November zu Rücktritten im Management unter anderem von VIG-Vize und Ex-Donau-Chef Franz Kosyna geführt.
Hagen verwies in der heutigen Pressekonferenz auf die Solvabilitätsposition des Konzerns mit einer Solvenzquote von mehr als 200 Prozent, einem Rekordstand der Garantiemittel von 38,5 Mrd. Euro sowie stillen Reserven (ohne Anleihen) von 1,5 Mrd. Euro. Dazu kämen noch weitere stille Reserven von rund 1,5 Mrd. Euro aus festverzinslichen Wertpapieren, die allerdings in Abhängigkeit von der Zinssituation vergleichsweise rasch ändern könnten.
Trennen könnte man sich von der Beteiligung an der österreichischen Pensionskasse VBV: Wenn es jemanden gebe, der Anteil kaufen wolle, "sind wir sehr gesprächsbereit", so Hagen. Pensionsfonds gehörten nicht zum Kerngeschäft. Aktuell nicht verkauft wird der Anteil am bulgarischen Pensionsfonds Doverie. Beim bulgarischen Pensionsfonds Doverie habe der potenzielle Käufer United Capital im Dezember beschlossen, sich zurückzuziehen. Es bestehe keine Not zum Verkauf, betonte Hagen. Doverie mache 8 Mio. Euro Gewinn. Der geplante Verkauf des größten bulgarischen Pensionsfonds an die in England registrierte Briefkastenfirma United Capital (UC) stieß auf politischen Widerstand. Moniert worden waren unter anderem mangelnde Informationen über den Käufer.
Weiter offen ist man für Zukäufe, vor allem in Ungarn, "wenn es eine gute Gelegenheit gibt". In Albanien sind nach Gesetzesänderungen bei Kfz-Schäden Strukturbereinigungen geplant. Es handle sich in Albanien um plus/minus ein paar hunderttausend Euro. Ein Sanierungsprogramm sowie Mitarbeiterabbau gibt es nur in Rumänien. In Tschechien sollen ab Ende 2014 rund 15 Mio. Euro pro Jahr eingespart werden.
Die Konzern-Prämieneinnahmen sanken um 4,9 Prozent auf 9,4 Mrd. Euro. In Polen habe man das Geschäft mit Kurzfrist-Lebensversicherungen um mehr als 500 Mio. Euro gezielt zurückgenommen. Ein Rolle spielten auch Wechselkurseffekte, vor allem durch die Abwertungen der tschechischen Krone. Ohne diese Sondereffekte wird ein Prämienplus von 2,2 Prozent angegeben. Um rund 10 Prozent auf rund 1,1 Mrd. Euro stiegen die Prämieneinnahmen in den "Übrigen Märkten", zu denen unter anderem Ungarn, Serbien, Bulgarien, die Ukraine, die Türkei und die baltischen Staaten zählen. Die jüngsten Zukäufe in Polen und Ungarn sind noch nicht enthalten.
In der Lebensversicherung gingen die Prämieneinnahmen im Konzern um 9,3 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro zurück, in Schaden/Unfall um 1,2 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. In der Krankenversicherung gab es ein Plus von 1,7 Prozent auf 398 Mio. Euro. Der CEE-Anteil an den gesamten vorläufigen Konzernprämien ging auf 53,4 (55,7) Prozent zurück.
In Österreich, wo die VIG mit den drei Gesellschaften Wiener Städtische, Donau und s Versicherung vertreten ist, gingen die Prämieneinnahmen um 1,2 Prozent auf 4,1 Mrd. Euro zurück. Dabei habe es in der Schaden/Unfallsparte - wegen der Rücknahme des Autogeschäfts in der Donau in Italien - einen Rückgang von 1,3 Prozent gegeben, so die VIG. Ohne diesen Effekt belaufe sich das Plus in Schaden/Unfall in Österreich auf 3,1 Prozent. In der Lebensversicherung gingen die vorläufigen verrechneten Prämieneinnahmen um 1,8 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro zurück.
Auf eine Ankurbelung des Einmalerlagsgeschäfts in Österreich erhofft man sich von den geplante Änderungen bei deren Steuerbegünstigung. Das Geschäft mit den Einmalerlägen in der Lebensversicherung entwickelt sich in der gesamten Branche seit längerem schwach, nachdem die Frist, für die ein Steuersatz von 4 Prozent gilt, von zehn auf fünfzehn Jahre verlängert worden war. Nun soll dies für über 55-Jährige auf wieder zehn Jahre zurückgenommen werden. Die Verpflichtungen in der Lebensversicherung könnten die Österreich-Gesellschaften auch bei anhaltendem Niedrigzinsniveau zehn bis 15 Jahre erfüllen, so Hagen.
In Tschechien betrugen die Prämieneinnahmen stabil 1,9 Mrd. Euro - bereinigt um Wechselkurseffekte bedeute dies ein Plus von 3,3 Prozent. In Polen sanken die Prämieneinnahmen um 30,5 Prozent auf 1,15 Mrd. Euro. In Rumänien gingen die Prämieneinnahmen um 18,5 Prozent auf rund 374 Mio. Euro zurück.
Die VIG-Aktie notierte Mittwochnachmittag in einem insgesamt rückläufigen Markt mit 36,06 Euro um 1,72 Prozent unter Vortagesschluss.
(GRAFIK 0128-14, Format 42 x 104 mm) (Schluss) itz/ivn
ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com
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