Mehr Vertragskunden |
15.11.2016 11:45:00
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United Internet senkt Prognosen leicht
Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um gut fünf Prozent auf 981,1 Millionen Euro, wie das TecDAX-Schwergewicht am Dienstag in Montabaur mitteilte. Dabei habe der Wertverlust des britischen Pfunds infolge des Brexits belastet. Ohne Währungseffekte gerechnet sei das Unternehmen so kräftig gewachsen wie in den Vorquartalen.
PLUS BEI MOBILFUNKKUNDEN ÜBERRASCHEND STARK
Hauptgrund dafür waren 240 000 neue Mobilfunkkunden, die der Konzern mit seiner Marke 1&1 gewinnen konnte - deutlich mehr als von Analysten vorher geschätzt. United Internet mietet wie auch die Konkurrenten Freenet und Drillisch Leitungen von den Netzbetreibern und strickt daraus eigene Tarife für Kunden. Damit liegen die Anbieter oft günstiger als insbesondere die Premiummarken der Netzbetreiber selbst. Im Gesamtjahr rechnet Dommermuth nun mit einem Vertragskundenzuwachs von insgesamt 940.000 bis 960.000 - darin sind auch DSL-Verträge und Kunden im Webhosting inbegriffen. Erst zur Jahresmitte hatte United Internet die Latte auf das Ziel 900.000 Neuverträge hochgeschraubt.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wuchs um 4,5 Prozent auf knapp 213 Millionen Euro. Eine starke Neukundengewinnung dämpft das Wachstum beim Ergebnis tendenziell, weil der Konzern die Rabatte für neue Verträge direkt als Kosten verbucht. Mit den Finanzzahlen schnitt das Unternehmen wie von Experten erwartet ab - Analysten setzen das Abschneiden aber meist ins Verhältnis zu den Neukunden. Heike Pauls von der Commerzbank wertete das Ergebnisse daher als stark.
LEICHTE SENKUNG DER FINANZPROGNOSEN KEIN BEINBRUCH
Da war es für die Anleger auch kein Beinbruch, dass United Internet die Finanzprognosen unter anderem wegen Währungseffekten und der stärkeren Neukundengewinnung etwas zurücknahm. Die Aktie legte nach Handelsbeginn leicht zu und rutschte dann mit 0,1 Prozent ins Minus. 2016 kalkuliert Dommermuth nun mit einem Erlös in Höhe von 3,94 bis 3,96 Milliarden Euro - zuvor waren rund vier Milliarden angepeilt worden. Auch beim operativen Ergebnis stehen nun mit 835 bis 845 Millionen etwas weniger im Plan. Vorher hatte der Konzern rund 850 Millionen anvisiert.
Unter dem Strich stieg der den Aktionären zuzurechnende Gewinn im dritten Quartal um knapp zehn Prozent auf rund 109 Millionen Euro. In der ersten Jahreshälfte hatte United Internet wegen des stark gefallenen Aktienkurses von Rocket Internet noch einen Verlust verzeichnet. Die Westerwälder sind mit gut acht Prozent an dem Startup-Brutkasten beteiligt. Zuletzt hatte sich das Papier wieder etwas erholt.
MONTABAUR (dpa-AFX)
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