03.12.2013 12:00:00
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UniCredit Bank Austria will derzeit kein CEE-Land verlassen
Eine solche Synergie erhofft sich die Bank etwa aus dem Zusammenlegen ihrer Niederlassungen in der Slowakei und in Tschechien. So gehen zwar 150 Jobs verloren, "aber ohne jemanden zu feuern, durch natürliche Abgänge", sagte Papa am Montagabend in Wien vor Journalisten. Kosten, die man in Tschechien und der Slowakei hatte, könne man durch das Zusammenlegen senken.
Die angespannte politische Lage in der Ukraine macht Papa vorerst noch keine Sorgen, man beobachte die Situation aber wie immer genau. "Wir sind immer noch dort", sagte Papa. Allzu lange dürfte die derzeit angespannte Lage aber nicht anhalten - "in einigen Tagen wissen wir mehr". Ende November hatte es geheißen, der Rückzug aus dem Land werde geprüft. "Ein stabiles Land ist für uns wichtig, ich habe keine Kristallkugel", sagte Papa nun. Erst dieser Tage habe man Konzerngesellschaften der UniCredit mit solchen der Ukraine-Tochter Ukrsotsbank zusammengelegt, verkündete Papa.
In Ungarn sei man eine von nur drei Banken, die Profite erwirtschafte, "vielleicht weil wir konservativer sind, auch mit Franken-Krediten". Für die auf dem Prüfstand stehende ungarische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) werde man aber kein Angebot legen.
Hoffnung im CEE-Markt gebe das prognostizierte Wirtschaftswachstum, das weiter über jenem Westeuropas liegen werde. Einen speziellen Fokus lege die UniCredit auf die Länder Russland, Türkei, Tschechien und Polen (gehört nicht zur Bank Austria-Division). In Ländern wie Kroatien, Bosnien oder Bulgarien sei das Institut bereits die Nummer eins. Verstärkte Konzentration soll künftig auch auf Rumänien gelegt werden, wo die Bank derzeit die drittgrößte Bank ist. Insgesamt unterhält die Bank Austria in 15 CEE-Ländern Niederlassungen.
In Russland etwa arbeitet man an einem Joint Venture mit Renault, Nissan und Infiniti - das Bankhaus hält 40 Prozent an der RCI-Bank der Renault Gruppe, die sich in erster Linie mit Autofinanzierungen befasst.
In Slowenien ist die dortige Bank Austria-Tochter eine von zehn Banken, die dem Stresstest unterzogen werden. "Es gibt keine Indikatoren, das wir dadurch ein Problem bekommen. Schließlich arbeiten wir nach den Vorgaben der Bank of Italy, die strenger sind als im CEE-Raum", sagte Papa.
Rund ein Fünftel aller Assets hat die UniCredit in den CEE-Ländern, was die Bedeutung der Region für die Großbank unterstreiche, so der CEE-Vorstand. Da eine weitere Industrialisierung des Gebiets erwartet werde, werde man auch "mehr und mehr gen Osten" gehen. Man habe sich weitgehend schon konsolidiert, jetzt könne man auf die Resultate warten. Banken würden im CEE-Raum - wie die UniCredit - "mehr Richtung Mergers als Richtung Akquisitions gehen, ihre Aktivitäten zusammenlegen um leichter steuerbar zu sein". Wichtig sei für die Region vor allem, dass die einzelnen Staaten mehr der möglichen Gelder aus der EU abholen. Den Anstieg der ausländischen Direktinvestitionen (FDI) könne man so ausgleichen, meint Papa.
"Kein Honigschlecken" sei das Schließen der drei Banken in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. Künftig wird nur mehr Leasing angeboten.
Eine Kooperation mit dem Südkoreanischen Elektronikgiganten Samsung, die mit Italien begann, wird Schritt für Schritt auf einzelne CEE-Staaten ausgeweitet. Kunden erhalten in Kombination mit einem neuen Konto ein Tablet oder Smartphone - in Rumänien ist das bereits der Fall.
In den ersten neun Monaten heuer sei die Osteuropa-Division "ganz gut gewachsen", so Papa. Man habe 450.000 Neu-Kunden gewonnen, 100.000 davon allerdings durch die Akquisition der tschechischen AXA.
(Schluss) phs/ggr
ISIN IT0004781412 WEB http://www.bankaustria.at https://www.unicreditgroup.eu
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