Umsatzplus von 1,5 Prozent 06.05.2014 08:57:32

Ungünstige Währungskurse vermiesen Linde den Jahresstart

Hauptgrund sind neben der verhaltenen Konjunktur die nach wie vor schwachen Währungen in Ländern wie USA, Australien und Südafrika, die schon im Schlussquartal Bremsspuren hinterlassen hatten. Nur die gute Entwicklung im Anlagenbau bewahrte Linde insgesamt vor einem Erlösrückgang. Der Umsatz legte leicht um 1,5 Prozent auf knapp 4,05 Milliarden Euro zu.

Federn lassen musste Linde beim operativen Konzernergebnis (EBITDA), das mit 927 Millionen Euro knapp 3 Prozent unter dem Vorjahr blieb. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem schwächeren Rückgang auf 935 Millionen Euro gerechnet. Auch hier waren der Hauptbelastungsfaktor die schwachen Währungen. Klammert man die Währungseffekte aus, so ist das operative Konzernergebnis um 2,8 Prozent gestiegen.

In den ersten 3 Monaten des Jahres legten die Erlöse um 1,5 Prozent auf knapp 4,05 Milliarden Euro zu, währungsbereinigt sind sie um gut 7 Prozent gestiegen. Während die Erlöse im Gasegeschäft um 2,3 Prozent zurückfielen, sorgte der Anlagenbau mit einem kräftigen Plus von 27 Prozent für einen Ausgleich. Die kleinere Sparte sitzt auf einem hohen Auftragspolster, weil im vergangenen Jahr viele Bestellungen aus Asien und auch den USA hereingekommen waren. Unter dem Strich verdiente Linde mit 290 Millionen Euro knapp 9 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die operative Marge fiel im Quartal auf 22,9 Prozent, nach 23,9 Prozent im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Der Margenrückgang ist auch auf den im Vergleich zum Vorjahresquartal höheren Anteil der Engineering Division zurückzuführen, die eine niedrigere Marge hat als die Gasesparte. Die Ergebniszahlen lagen unter den Analystenerwartungen.

"Die konjunkturelle Dynamik ist nach wie vor nicht stark ausgeprägt", sagte Linde-Chef Wolfgang Reitzle. Die Jahres- und Mittelfristprognosen bestätigten die Münchner dennoch.

Die Gasesparte litt im Quartal neben ungünstigen Wechselkursen auch unter Preisanpassungen und Neuausschreibungen von Versorgungsverträgen im Healthcare-Geschäft. Die Medizingase hat Linde schon seit längerem zum Wachstumsbereich erkoren und die Aktivitäten auch mit Zukäufen gestärkt. Im zweiten Halbjahr 2013 hatten in den USA jedoch staatliche Ausschreibungen im Geschäft mit medizinischen Gasen zu Preisreduzierungen geführt. Linde sei dabei, seine Kostenstrukturen entsprechend anzupassen, hieß es. Die rückläufigen Preise bei Healthcare haben in der Region Amerika im Quartal zu Einbußen beim operativen Ergebnis um 4,4 Prozent geführt.

Auch in der Region Asien/Pazifik war das Geschäft für Linde im Quartal nicht einfach. Neben den Währungskursen drückten das schwache wirtschaftliche Umfeld in der verarbeitenden Industrie und rückläufige Investitionen in der Bergbauindustrie in der Region Südpazifik das Geschäft. Das operative Ergebnis fiel daher um knapp 7 Prozent zurück.

Die Jahresprognosen bestätigte Linde. Das Unternehmen erwartet auf währungsbereinigter Basis weitere Erlös- und Gewinnsteigerungen. Ohne die Berücksichtigung von Wechselkurseffekten rechnen die Münchner mit einem "soliden" Plus bei den Erlösen und einer "moderaten" Verbesserung des operativen Konzerngewinns. Dabei helfen sollen auch Kostensenkungsmaßnahmen. Derzeit läuft ein Programm, mit dem bis 2016 die Bruttokosten um 750 bis 900 Millionen Euro gesenkt werden sollen.

Ungünstige Wechselkurse haben auch den französischen Rivalen Air Liquide im Auftaktquartal belastet und für einen schwachen Erlösanstieg um nur 1 Prozent gesorgt.

Linde steht kurz vor einem Wechsel an der Konzernspitze. Mit Ablauf der Hauptversammlung am 20. Mai wird der langjährige Chef Wolfgang Reitzle das Steuer an den früheren BASF-Manager Wolfgang Büchele abgeben, der zuletzt das finnische Chemieunternehmen Kemira Oyi leitete.

   DJG/hoa/jhe

   Dow Jones Newswires

  

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