11.09.2013 14:01:00
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Ungarn - Austro-Banken kommentieren Orban-Ultimatum nicht
Aus der Erste Group hieß es am Mittwoch zur APA, dass man Mitglied des ungarischen Bankenverbandes sei und regelmäßig an den Besprechungen teilnehme. Zu den laufenden Gesprächen wolle die Bank aber "keine Stellung beziehen". Man werde sich erst äußern, sobald es eine finale Entscheidung des ungarischen Parlaments gebe. Außerdem verwies die Erste Group darauf, dass in den Jahren 2011/12 rund 30 Filialen geschlossen und 700 Mitarbeiter in Ungarn abgebaut wurden. Derzeit seien keine weiteren Maßnahmen angedacht.
Im ersten Halbjahr schrieb die Erste Group fast 100 Mio. Euro Verlust in Ungarn. Erste-Group-Chef Andreas Treichl rechnet auch weiterhin mit keiner rasche Besserung in diesem problematischen Markt für die Banken: "Wir werden in Ungarn weiter Geld verlieren", sagte er anlässlich des Halbjahresergebnisses.
Auch die RBI wollte die Ankündigung Orbans heute nicht kommentieren. In der "Presse" vom Mittwoch sagte RBI-Chef Karl Sevelda: "Wir sind Ungarn auch emotional verbunden und möchten dort bleiben. Aber Rechtsverletzungen können wir auf Dauer - schon aus Gründen der kaufmännischen Sorgfaltspflicht - nicht widerspruchslos hinnehmen."
Die RBI fuhr ihre Mitarbeiterzahl in Ungarn vom bisherigen Höchststand im Jahr 2008, als rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigt waren, auf 2.770 zurück. Weitere Maßnahmen will Sevelda erst intern kommunizieren, hieß es zuletzt. Im Halbjahr erlitt die RBI dort 83 Mio. Euro Verlust.
Auch die Bank Austria enthalte sich eines Kommentars, wurde der APA heute mitgeteilt. Anders als die anderen Großbanken erzielte die Bank Austria in Ungarn aber einen Gewinn, wenngleich das Vorsteuerergebnis im Halbjahr um ein Drittel auf 32 Mio. Euro eingebrochen ist. Man habe sich klar dazu bekannt, in diesem Markt zu bleiben. "Wir sind dort primär eine Firmenkundenbank", sagte Bank-Austria-Chef Willibald Cernko anlässlich des Halbjahresergebnisses.
(Schluss) lo/gru
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