04.12.2013 14:48:00

Unbezahlte Überstunden - Gewerkschaft wähnt Betrug

Zwei Tage nach Präsentation einer Wifo-Studie im Auftrag der Gewerkschaft GPA-djp zu unbezahlten Überstunden in Österreich kamen die Arbeitnehmervertreter mit Forderungen. Die vida verlangt gar, dass Firmen, die ihren Mitarbeitern Geld vorenthalten, nach dem strafrechtlichen Tatbestand des Betrugs bestraft werden.

Im Fall von gefälschten oder fehlenden Arbeitszeitenaufzeichnungen wünscht sich vida-Gewerkschafter und ÖBB-Betriebsratschef Roman Hebenstreit Anklagen wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs. Darauf stehen bis zu zehn Jahre Gefängnis. "Das würde die Zahlungsmoral der Arbeitgeber sprunghaft steigen lassen", so Hebenstreit am Mittwoch in einer Aussendung.

Momentan kämen Arbeitgeber mit einem blauen Auge davon. Wenn ein Arbeitnehmer seine Überstunden vor Gericht einklagt und Recht bekommt, müsse die Firma lediglich die Überstunden plus Verzugszinsen nachzahlen.

GPA-djp-Chef Wolfgang Katzian forderte, jede einzelne Stunde Mehrarbeit und Überstunden fair zu entlohnen. Und: Teilzeit müsse gleich viel wert sein wie Vollzeit; Teilzeitbeschäftigte verdienten derzeit ein Viertel weniger als Menschen mit Vollzeitjob.

Laut Wifo wurden 2012 in Österreich rund 68 Millionen unbezahlte Überstunden geleistet, das waren 1,2 Prozent des erbrachten Arbeitsvolumens. 5,6 Prozent aller unselbstständig Beschäftigten haben kein Geld für ihre Überstunden gesehen.

(Schluss) snu/tsk

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