10.06.2014 12:40:30

Umsatz im Online-Handel springt um über 40 Prozent auf neuen Rekord

BERLIN (AFP)--Der Online-Handel eilt von Rekord zu Rekord. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im Vorjahresvergleich um über 40 Prozent auf 39,1 Milliarden Euro, wie der Branchenverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) mitteilte. Seit 2009 mit 15,5 Milliarden Euro kletterte der Umsatz damit um das Zweieinhalbfache.

Auch die Erwartungen sind laut Umfrage unter Entscheidungsträgern der Branche hoch. Das Geschäftsklima des interaktiven Handels - das sind Versand- und Online-Handel - habe im Frühjahr 2014 ein neues Rekordhoch erreicht und liege deutlich über dem Niveau der Gesamtwirtschaft, teilte der bevh weiter mit. Alle wichtigen Indikatoren wie Auftragseingang, Umsatz, Ertrag und Personalbestand seien wesentlich positiver als im Vorjahr. Die Erwartungen für die kommenden Monate seien weiterhin steigend.

Die Zahl der Unternehmen, die Waren per Post versenden, wuchs laut Verband in den vergangenen fünf Jahren um 14,5 Prozent auf 3.200. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 5,8 Prozent auf rund 80.100.

Beim genaueren Hinsehen ergibt sich allerdings ein zweigeteiltes Bild: Während der Online-Handel boomt, geht der Umsatz im klassischen Versandhandel zurück. Er sank in den vergangenen fünf Jahren um knapp ein Drittel von 13,6 Milliarden Euro auf 9,2 Milliarden Euro. Der Verband vertritt rund 330 Unternehmen: Versender mit Katalog- und Internet-Angebot, reine Internet-Händler, Teleshopping-Unternehmen, Apothekenversender und Verkäufer auf Online-Marktplätzen.

Der Umfrage unter mehr als 100 Managern der Branche ergab, dass der interaktive Handel die für ihn teuren Retouren weiter senken konnte. Derzeit berichte nur noch jedes sechste Unternehmen von steigenden Rücksendungen - vor allem Versender von Lebensmittel, Delikatessen, Wein, Tierbedarf, Möbel- und Dekorationsartikeln. Im Bereich Bekleidung dagegen meldeten dies nur 9 Prozent der Unternehmen, im Bereich Technik 10 Prozent.

Die meisten Händler gingen für die kommenden Monate von einer gleich bleibenden Retourenquote aus, ergab die Umfrage. Obwohl sie ab diesem Freitag mit Inkrafttreten der europäischen Verbraucherrichtlinie die Kosten für Rücksendungen an die Kunden abwälzen dürfen, wollen die meisten Firmen (59 Prozent) dies nicht tun.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/smh/sha

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2014 08:23 ET (12:23 GMT)- - 08 23 AM EDT 06-10-14

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