Kampf um Ostukraine |
08.07.2014 06:31:30
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Ukrainische Armee zieht Kreis um Donezk enger
Die Rebellen haben erklärt, sie wollten bis zum Ende um Donezk kämpfen. In der Provinzhauptstadt leben rund eine Million Menschen. Die Separatisten sind aber auch enttäuscht über den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sie hatten darauf gezählt, dass er ihnen zur Hilfe kommt, wenn die ukrainische Armee die Oberhand gewinnt.
Der Westen beschuldigt Russland, die Separatisten mit Waffen und Kämpfern auszurüsten - Vorwürfe, die Moskau zurückweist. Der Kreml scheint jedoch nicht mehr bereit, direkt militärisch im Nachbarland einzugreifen. Monatelang hatte Moskau mit einem solchen Schritt gedroht, wenn die russische Bevölkerung in Gefahr sei.
Die Rebellen richten sich unterdessen auf eine Belagerung von Donezk ein. Sie sprengten an Straßen, die in die Stadt führen, drei Brücken, und schnitten andere Zugangswege ab, wie Regierungsvertreter erklärten. In der Nachbarprovinz sprengten Separatisten eine Eisenbahnbrücke.
Die Regierungstruppen versuchen, die Kontrolle über die am Wochenende zurückeroberten Städte zu stabilisieren. Am Montag erklärte das Büro von Präsident Petro Poroschenko, über dem Stadtratsgebäude von Konstantinowka wehe wieder die ukrainische Flagge. Die Kleinstadt nördlich von Donezk war seit dem Beginn der prorussischen Aufstände im April unter Kontrolle der Separatisten.
Das Verteidigungsministerium berichtete von vereinzelten Zusammenstößen an zehn Positionen in den Regionen Donezk und Luhansk, bei denen ein Soldat verwundet wurde. Der Grenzschutz vermeldete Kämpfe an einem umstrittenen Grenzübergang in Luhansk, der aber nun wieder unter Kontrolle sei.
Die Eroberung von Slawjansk am Samstag war ein moralisch wichtiger Erfolg für Kiew. Über Monate war es nicht gelungen, die Rebellen aus dieser an der Straße in die Region Donezk gelegenen Stadt zu vertreiben. Die Militärplaner der Regierung rechnen damit, dass nun der Weg für größere Geländegewinne frei ist.
Die Rebellenführer sprechen dagegen von einem strategischen Rückzug, um ihre Verteidigung zu stärken. Man habe eine große Zahl von Kämpfern und Waffen aus den Städten abgezogen. Das Verteidigungsministerium spricht aber von hunderten Geschossen und Tonnen Sprengstoff, die von den Regierungssoldaten gefunden wurden.
DJG/WSJ/apo
Dow Jones Newswires
Von Lukas I. Alpert
MOSKAU

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