11.08.2014 14:34:31

Ukrainische Armee kappt Verbindungen zwischen Donezk und Lugansk

   DONEZK (AFP)--Die ukrainische Armee hat die Separatisten im Osten des Landes am Montag weiter in die Enge getrieben. Die Streitkräfte hätten die Verbindungen zwischen den Rebellenhochburgen Donezk und Lugansk blockiert, teilte ein Militärsprecher in Kiew mit. Zudem nahmen die Regierungstruppen Donezk weiter unter Beschuss. Ein Hochsicherheitsgefängnis wurde nach Angaben der Stadtverwaltung durch Artilleriebeschuss beschädigt, mehr als hundert Insassen konnten vorübergehend entkommen.

   Die ukrainische Armee versucht seit Wochen, die Hochburgen der Separatisten im Osten der Ukraine zurückzuerobern. Am Sonntag nahmen die Regierungstruppen nach eigenen Angaben die etwa 30 Kilometer nordöstlich von Donezk gelegene Ortschaft Panteleimoniwka ein. Die Hauptverkehrswege zwischen den Regionen Donezk und Lugansk würden nun vom Militär kontrolliert, teilte die Armeeführung mit.

   Bei den Gefechten wurden nach Angaben Kiews binnen 24 Stunden sechs Soldaten getötet und 24 weitere verletzt. Seit dem Beginn der Offensive gab es auf Seiten des ukrainischen Militärs somit 568 Tote und mehr als 2100 Verletzte.

   Die Armee hatte ihre Angriffe auf Donezk am Sonntag trotz eines von den Separatisten angebotenen Waffenstillstands intensiviert.

   Der neue "Regierungschef" der selbstproklamierten Volksrepublik Donezk, Alexander Sacharschenko, hatte am Samstag eingeräumt, dass die Separatisten in Donezk "eingekesselt" seien. Er bot Kiew eine Feuerpause an, sollten die Regierungstruppen ihre Offensive stoppen. Falls die Armee aber einmarschiere, werde "ein Kampf um jede Straße, jedes Haus und jeden Meter unseres Lands geführt" und Donezk zu einem neuen "Stalingrad".

   Russlands Außenminister Sergej Lawrow schloss sich dem Appell Sacharschenkos an. Aufgrund der Notlage der Zivilisten verhandele Moskau mit dem Roten Kreuz, der UNO sowie der Regierung in Kiew über Hilfsmaßnahmen. Die Regierung in Kiew und der Westen befürchten allerdings, dass Russland einen humanitären Einsatz als Vorwand für eine Intervention in dem Nachbarland nutzen könnte.

   Die Bundesregierung warnte Moskau am Montag erneut vor einem eigenmächtigen humanitären Eingreifen in der Ostukraine. Sollte Russland ohne Zustimmung Kiews Hilfskonvois in die umkämpften Gebiete entsenden, hätte dies ein "sehr großes Eskalationspotenzial", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Bundesregierung sei "grundsätzlich bereit", sich an Hilfskonvois zu beteiligen.

   Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte am Wochenende erklärt, Kiew sei bereit, eine humanitäre Mission in Lugansk zu akzeptieren, falls es sich um einen internationalen Einsatz ohne militärische Begleitung handele. Die Einwohner Lugansks sind seit Tagen ohne Strom und Wasser.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/smh

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   August 11, 2014 08:33 ET (12:33 GMT)- - 08 33 AM EDT 08-11-14

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