01.04.2015 20:22:45
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Ukraines Premier: Kreml behindert Aufklärung des Maidan-Massakers
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Der ukrainische Premier Arsenij Jazenjuk hat die Kritik des Europarates an den Ermittlungen seiner Regierung zu den tödlichen Schüssen auf dem Kiewer Maidan Platz zurückgewiesen. Der Regierungschef warf hingegen dem Kreml vor, die Aufklärung der Verbrechen vom Februar vergangenen Jahres zu behindern. "Die Schlüsselfiguren werden in dieser Sache von der russischen Föderation geschützt", sagte der Ministerpräsident am Mittwoch in Berlin nach dem ersten Teil eines Treffens mit der Bundeskanzlerin.
Bei dem Massaker auf dem Unabhängigkeitsplatz hatten Scharfschützen gezielt auf Demonstranten gefeuert, was über 100 Menschenleben kostete. Noch ist nicht geklärt, wer den Befehl dazu gab. Der gestürzte Ex-Präsident Viktor Janukowitsch hat mit seiner Entourage Zuflucht in Russland gefunden.
Ein internationales Ermittlerteam kam zu dem Ergebnis, dass die Todesschützen aus den Reihen der Polizei-Spezialeinheit Berkut stammten. Weil die neue Regierung die Polizisten beim Kampf gegen die pro-russischen Separatisten im Osten des Landes benötigte, habe sie Ermittlungen gegen die Berkut systematisch behindert, lautet der Vorwurf der unabhängigen Experten. Sie hatten ihren Bericht am Dienstag vorgelegt.
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte zurückhaltend auf die Vorwürfe. "Wichtig ist mir, dass die ernsthafte Untersuchung akzeptiert wird und dass dem, was dort genannt wird, auch nachgegangen wird", sagte Merkel bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Jazenjuk.
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April 01, 2015 13:21 ET (17:21 GMT)
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