25.04.2014 09:30:31

Ukraine stoppt den Vormarsch gegen Aufständische

   Von Lukas I. Alpert

   Nachdem ukrainische Streitkräfte am Donnerstag gewaltsam in eine prorussische Hochburg eingedrungen sind und es in einem Gefecht zum Tod von mehreren militanten Kämpfern kam, haben sie ihren Vorstoß bereits wieder gestoppt. Die russische Führung hat tausende Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt, die sie im Zuge der Krise an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen hatte.

   Das Säbelrasseln Moskaus mit plötzlichen Übungen russischer Luft- und Landstreitkräfte stellt die neue Regierung der Ukraine vor ein Problem: Ob sie die "Antiterroroperation" in der Unruheregion des Ostens fortsetzen soll und dafür neues Blutvergießen oder im schlimmsten Fall eine Invasion der Großmacht Russland wirklich riskieren soll.

   Der amtierende Präsident Alexander Turtschinow, der den erneuten Start der militärischen Operation am Dienstag angeordnet hatte, kündigte an, die Aktion werde fortgesetzt. Zuvor hatte ein Vertreter der Sicherheitsorgane in Kiew allerdings erklärt, die Operation in der ostukrainischen Stadt Slawjansk sei gestoppt worden und werde überdacht. Das Außenministerium der Ukraine gab Moskau 48 Stunden Zeit, eine Erklärung für die plötzlichen Militärübungen entlang der Grenze abzugeben.

   Das amerikanische Pentagon nannte die Übungen "das exakte Gegenteil dessen, was wir von den Russen verlangt haben". US-Regierungsvertreter sagten, sie wüssten nicht, ob die Militärübungen bedeuteten, dass Russlands Präsident Wladimir Putin militärisch in der Ukraine intervenieren wolle. Einige sprachen von einer Machtdemonstration, mit der Putin wahrscheinlich seine Position verbessern wolle, bevor er die Spannung reduziere und seine Gewinne sichere.

   "Wir beobachten Bewegungen und Aktivität", sagte ein hochrangiger Militär. "Es sieht so aus, als lasse Moskau seine Muskeln spielen. Aber ist es mehr als das?"

   US-Präsident Barack Obama sagte am Donnerstag in Tokio, Russland verstoße gegen den Geist der Vereinbarung von Genf, die erst vor einer Woche erzielt worden war und eigentlich zum Abbau der Spannungen beitragen sollte. Er bekräftigte die Warnung, dass die USA darauf vorbereitet seien, binnen Tagen weitere Sanktionen zu verhängen. Außenminister John Kerry sagte, die Ukraine halte sich an den Teil der Vereinbarungen, die sie betreffe, Russland jedoch habe bislang noch keinen "einzigen konkreten Schritt" unternommen.

   (Den vollständigen Bericht und weitere tiefergehende Meldungen und Analysen zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen finden Sie auf WSJ.de, dem deutschsprachigen Online-Angebot des Wall Street Journal.)

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   April 25, 2014 03:10 ET (07:10 GMT)

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