Verhandlungen schwierig 05.03.2015 23:53:39

Ukraine fordert von EU finanzielle Unterstützung bei Gasdeal mit Russland

Wenn man für "Worst-Case-Szenarien" im kommenden Winter vorbereitet sein wolle, sollte sich die EU finanziell beteiligen, sagte der ukrainische Energieminister Wladimir Demtschischin. Der bisherige Gasdeal, bei dem die EU nach wie vor vermittelt, war jüngst bis Ende März verlängert worden. Im Rahmen dieses Vertrags wird die Ukraine und der Rest Europas mit Erdgas aus Russland versorgt. Mit einem neuen Vertrag sollen Lieferungen für die Sommermonate und darüberhinaus sicher gestellt werden.

   Die Äußerungen des Ministers heben einen möglichen Konfliktpunkt in den anstehenden Gesprächen zwischen Kiew, Brüssel und Moskau hervor. Zudem veranschaulichen die Kommentare von Demtschischin, der vor seinem Amtsantritt im Dezember als Investmentbanker arbeitete, wie schwierig die Verhandlungen werden.

   Der für die Energie zuständige Vizepräsident der EU-Kommission, Maros Sefcovic, erklärte am Donnerstag, dass die Gas-Vorräte in der Ukraine bis zum Winter auf etwa 20 Milliarden Kubikmeter steigen müssten. Käufe, um die Speicher wieder zu füllen, müssten im April beginnen. Demtschischin dagegen ist der Meinung, dass ein Niveau von 14 bis 15 Milliarden Kubikmeter ausreichend wäre. Das entspräche dem Niveau vom vergangenen Herbst.

   Es würden "Worst-Case-Szenarien" entwickelt, so Demtschischin, bei denen die Ukraine die kompletten Kosten übernehmen müsse. Für ein Basisszenario sei man bereit zu zahlen, sagte der ukrainische Energieminister. "Und (die Kosten) bei Worst-Case-Szenarien sollten möglicherweise geteilt werden."

   Eine Vereinbarung auf einen neuen Vertrag für Gaslieferungen kurz nach Auslauf des bestehenden Deals ist nicht nur für die Ukraine von Bedeutung, sondern auch für die EU. Die warmen Sommermonaten werden dafür genutzt, die riesigen unter der Erde befindlichen Speicher in der Ukraine wieder aufzufüllen, um mögliche Lieferengpässe im Winter ausgleichen zu können.

   Die 28 Länder der Europäischen Union kaufen mehr als die Hälfte der gesamten Energie im Ausland. Sechs Länder erhalten sogar ihre kompletten Gasimporte aus Russland.

     DJG/DJN/kla/ros

   Dow Jones Newswires

  Von Gabriele Steinhauser

BRÜSSEL (Dow Jones)

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