Ukraine begrüßt Stopp von South Stream - Russische Kritik an EU

KIEW/MOSKAU (dpa-AFX) - Das wichtige Gas-Transitland Ukraine hat den russischen Stopp des Leitungsprojekts South Stream begrüßt. "Unsere Rolle bei der Versorgung der EU ist nun gestärkt", sagte Energieminister Juri Prodan am Dienstag in Kiew. Die Ukraine sei von Beginn an gegen den Bau der Leitung gewesen, mit der Russland das Nachbarland umgehen wollte.

"Die Modernisierung der Pipelines, durch die russisches Gas über die Ukraine nach Westen fließt, ist sinnvoller als South Stream", sagte Prodan. Kiew sei ein "verlässlicher Partner". In den vergangenen Jahren hatte allerdings ein Gasstreit der Ukraine mit Russland zu Versorgungsengpässen in der Europäischen Union geführt, weil Kiew Gas nicht durchgeleitet hatte.

In Russland warf der Abgeordnete Sergej Schatirow der EU-Kommission eine "fehlerhafte Wirtschaftspolitik" vor. "Der Stopp des Projekts wird Russland nicht schaden, aber negative Folgen für Westeuropa haben", sagte der Vizevorsitzende des Wirtschaftsausschusses im Föderationsrat.

Die Entscheidung des Kremlchefs Wladimir Putin, die Leitung in die Türkei statt nach Bulgarien zu bauen, sei ökonomisch und politisch gerechtfertigt. "Die EU behinderte South Stream aus politischen Gründen von Anfang an - nun kann sich Gazprom (Gazprom (Spons ADRs)) auf andere Projekte konzentrieren, zum Beispiel auf den Bau der geplanten Gaspipeline nach China", sagte Schatirow der Agentur Interfax./wo/DP/men