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23.05.2014 12:10:30

Ukip triumphiert bei Kommunalwahl in Großbritannien

   Von Nicholas Winning

   LONDON--Die europakritische U.K. Independence Party (Ukip) und die sozialdemokratische Labour-Partei sind die großen Gewinner der Kommunalwahlen in Teilen Großbritanniens. Das zeigen erste Ergebnisse, die am Freitag veröffentlicht wurden. Ein Jahr vor der Parlamentswahl ist das für die Regierung von Premierminister David Cameron ein herber Rückschlag.

   Rund ein Viertel der Sitze in den Stadt- und Gemeinderäten wurden neu vergeben. Das ist zwar nur ein ungenauer Indikator für die politische Stimmung im Land. Der konservativen Partei von Regierungschef Cameron droht aber angesichts des Erfolgs der Europagegner erneut eine Sinnkrise.

   Nach den Ergebnissen, die für 61 von 161 zu wählenden Kommunalvertretungen am Freitagvormittag vorliegen, konnte die Partei des Ukip-Populisten Nigel Farage 89 Sitze hinzugewinnen - von zuvor einem Mandat. Auch die oppositionelle Labour-Partei verbesserte sich um 102 Sitze. Die konservativen Tories verloren demnach 97 Sitze. Ihr Koalitionspartner, die europafreundlichen Liberaldemokraten, büßten 99 Mandate ein.

   Ukip-Chef Farage sagte, seine Partei sei nun ein "ernsthafter Akteur" auf der politischen Bühne. Ersten Angaben zufolge lag die Beteiligung an der Kommunalwahl lediglich bei 36 Prozent.

   In Teilen von England und Nordirland waren die Wähler am Donnerstag aufgerufen, 4.216 kommunale Abgeordnete zu wählen, rund die Hälfte davon in London. Der Erfolg der Ukip deutet darauf hin, dass die Euroskeptiker auch bei den gleichzeitig stattfindenden Europawahlen gut abschneiden dürften. Die Ergebnisse dieser Abstimmung werden aber erst am späten Sonntagabend veröffentlicht.

   Die Ukip tritt für mehr britische Selbstbestimmung und einen Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU ein. Angeführt wird sie von dem unverblümt auftretenden Europaabgeordneten Nigel Farage, einem früheren Rohstoffhändler. Im Wahlkampf sorgte die Partei für einige Eklats. In einer Plakatkampagne warf sie Zuwanderern aus Europa vor, Briten die Arbeitsplätze wegzunehmen, und bezichtigte die EU, Großbritannien fernzusteuern.

   Cameron hatte die Partei 2006 noch als Ansammlung von "Irren, Spinnern und verkappten Rassisten" bezeichnet. Jetzt könnte ihn Ukip eine zweite Amtszeit kosten. Viele Konservative fürchten, dass die neue Partei erstmals seit Jahrzehnten wieder das rechte Lager spalten könnte.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/WSJ/AFP/apo

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   May 23, 2014 06:15 ET (10:15 GMT)

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