Unruhen in der Ostukraine 08.04.2014 07:14:30

USA planen Gipfeltreffen wegen Krise in der Ukraine

US-Außenminister John Kerry sagte am Montagabend, der Gipfel solle binnen zehn Tagen stattfinden. Er habe die Möglichkeit eines solchen Vierergesprächs in einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow erörtert, teilte das Außenministerium in Washington mit. Aus Russland lag zunächst keine Reaktion auf die Pläne vor.

   In seinem Telefonat mit dem russischen Außenminister Lawrow warnte US-Außenminister Kerry zudem vor einer weiteren Destabilisierung der Lage in der Ukraine. Der US-Außenminister habe deutlich gemacht, dass Washington die jüngsten Entwicklungen "mit großer Sorge" verfolge, sagte Kerry Sprecherin Jen Psaki. Die prorussischen Proteste im ukrainischen Osten seien "keine spontanen Ereignisse", sondern offenbar von Moskau "sorgfältig orchestriert" worden.

   Auch der Sprecher von US-Präsident Barack Obama, Jay Carney, sagte am Montag, es gebe "starke Beweise" dafür, dass einige der prorussischen Demonstranten in der Ostukraine nicht aus der Gegend stammten und bezahlt worden seien. "Wir rufen Präsident Putin und seine Regierung auf, die Bemühungen zur Destabilisierung der Ukraine einzustellen", sagte Carney und warnte vor weiteren Sanktionen. Diese könnten den russischen Finanz- und Bankensektor sowie die Waffenbranche treffen.

   Zuvor hatte schon der ukrainische Interimspräsident Alexander Turtschinow Russland scharf angegriffen. Seiner Ansicht nach seien die Proteste "die zweite Welle eines russischen Spezialeinsatzes gegen die Ukraine, der darauf abzielt zu destabilisieren, die derzeitige Regierung zu stürzen, Wahlen zu verhindern und das Land auseinanderzureißen".

   Am Sonntag hatten mehrere hundert prorussische Demonstranten in Donezk, Charkiw und Lugans, drei Industriestädten in der Ostukraine mit einem hohen Anteil an russischstämmigen Bügern, zentrale Verwaltungsgebäude eingenommen und russische Flaggen gehisst. Die Separatisten riefen eine "souveräne Volksrepublik" aus und forderten nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax ein Referendum über die Unabhängigkeit ihrer Region.

   Damit stellten sie die Regierung in Kiew vor die schärfste Herausforderung seit Wochen. Moskau hatte sich im vergangenen Monat die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt, nachdem die mehrheitlich russischstämmige Bevölkerung dort in einem umstrittenen Referendum für den Beitritt zu Russland gestimmt hatte.

   DJG/WSJ/apo

   Dow Jones Newswires

Von James Marson

DONEZK

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