Zusatzgebühr berechnet 02.07.2014 07:04:30

USA klagen gegen T-Mobile wegen massivem Verbraucherschwindel

Die Mobilfunktochter der Deutschen Telekom soll Kunden unrechtmäßig hunderte Millionen Dollar für Handy-Extras in Rechnung gestellt haben.

   Laut der Klageschrift der Federal Trade Commission berechnete T-Mobile ihren Kunden jeden Monat eine Zusatzgebühr - meist 9,99 US-Dollar - für Extras wie Klingeltöne, Bildschirmfotos sowie SMS mit Klatsch und Tratsch oder Horoskopen. Vielfach aber hätten T-Mobiles Kunden diese Zusatzleistungen von Drittanbietern nie genehmigt. Diese Praxis sei in der Branche als "Cramming" bekannt, sagt die FTC.

   T-Mobile nennt die Klage unbegründet und haltlos. Das Unternehmen teilte in einer Stellungnahme mit, dass es Ende vergangenen Jahres aus dem Geschäft mit sogenannten Premium-Textnachrichten ausgestiegen sei.

   Die FTC beschuldigt T-Mobile, die umstrittenen Extras selbst dann noch in Rechnung gestellt zu haben, als sich bereits "eine große Zahl von Verbrauchern über nicht autorisierte Gebühren beschwert hatte". T-Mobile habe in der Regel 35 bis 40 Prozent der in Rechnung gestellten Zusatzgebühren selbst behalten, heißt es in der FTC-Klage.

   "Es ist falsch, wenn ein Unternehmen wie T-Mobile von Betrügereien gegen seine Kunden profitiert, wo es doch klare Warnsignale dafür gab, dass die berechneten Gebühren ein Nepp waren", sagte die FTC-Vorsitzende Edith Ramirez. Die Behörde will nun erreichen, dass T-Mobile allen geprellten Kunden die umstrittenen Gebühren erstattet.

   Die FTC geht seit einiger Zeit gegen die Praxis des "Cramming" vor, aber T-Mobile ist ihr bisher prominentester Fall. In der Klage heißt es, dass sich in manchen Monaten bis zu 40 Prozent der T-Mobile-Kunden, denen Extras berechnet wurden, gegen die Zusatzgebühren wehrten. Teilweise hätten sie diese dann erstattet bekommen. Allein die Tatsache, dass sich derart viele Kunden beschwerten, hätte den Schwindel für T-Mobile offensichtlich machen müssen, sagt die FTC.

   T-Mobile "stellte Verbrauchern die Abo-Dienste von Dritten selbst nach Warnungen von Branchenprüfern, ...nach rechtlichen Schritten und [enthüllenden] Zeitungsartikeln...noch in Rechnung", moniert die FTC in ihrer Klageschrift.

   Zudem gestaltet T-Mobile laut FTC seine Rechnungen typischerweise so, dass Kunden kaum merken, wenn sie Extragebühren zahlen und wofür. Eine Online-Rechnung von T-Mobile führe etwa die Gebühren der Drittanbieter nicht einzeln auf, und ausführliche Telefonrechnungen seien teils mehr als 50 Seiten lang.

   DJG/WSJ/jhe

   Dow Jones Newswires

Von Gautham Nagesh

WASHINGTON

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