28.08.2013 14:51:30
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USA in Sorge um Aleppo als nächstes Giftgasziel
Von Adam Entous
WASHINGTON--Die US-Führung um Präsident Barack Obama ist in Sorge, dass im syrischen Bürgerkrieg die Stadt Aleppo das nächste Ziel von Angriffen mit chemischen Waffen werden könnte. Deshalb ist die Regierung überzeugt, dem Regime mit einem schnellen Schlag die Grenzen aufzeigen zu müssen, wie Regierungsinsider berichten. "Aleppo wäre wahrscheinlich eines der nächsten Ziele", sagte ein hoher Regierungsbeamter, der anonym bleib wollte.
Mit einem Einschreiten wollen die USA einen weiteren Giftgasangriff in Syrien verhindern und anderen Staaten mit Chemiewaffen ein klares Zeichen senden. "Was würde es der Welt sagen, wenn eine Regierung mit dem Einsatz der abscheulichsten Waffe durchkommen würde?", fragte der Topbeamte rhetorisch.
Das US-Militär ist angewiesen, alle militärischen Optionen gegen Machthaber Baschar al-Assad durchzuspielen. Am wahrscheinlichsten sind gezielte Schläge mit Marschflugkörpern, die von US-Kriegsschiffen im Mittelmeer abgefeuert werden. Einige US-Medien berichten, dass bereits am Donnerstag der Feuerbefehl für ein Bombardement über ein oder zwei Tage erteilt wird. Das Pentagon arbeitet jedoch auch an Plänen für mehrtägige Angriffe. "Die Optionen sind nicht auf einen Tag begrenzt", betonte der US-Insider.
Vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges war Aleppo das wirtschaftliche Zentrum Syriens. Die Stadt liegt im Norden des Landes und ist ein wichtiges Zentrum der Aufständischen. Rebellen und Regierungstruppen liefern sich seit Monaten harte Gefechte um einzelne Stadtviertel.
Am Mittwoch hat auch die Arabische Liga das Vorgehen der syrischen Führung verurteilt, sich aber nicht direkt für ein militärisches Eingreifen des Westens ausgesprochen. Einige NATO-Länder wie Italien zweifeln offen am Nutzen militärischer Gewalt, während die USA, Großbritannien und Frankreich entschlossen sind, dagegenzuhalten. Sollte von den UN-Inspektoren bewiesen werden, dass Assads Truppen Giftgas eingesetzt haben, setzt sich auch Deutschland für eine konsequente Reaktion ein.
Um eine gemeinsame Position auszuloten, läuft die Diplomatie in den Hauptstädten auf Hochtouren. London will noch im Laufe des Tages eine Resolution im UN-Sicherheitsrat einbringen. Sie soll den Einsatz der Chemiewaffen verurteilen und die Voraussetzung zum wirksamen Schutz der Zivilbevölkerung legen.
Dass der Sicherheitsrat den Resolutionsentwurf billigt, gilt aber als ausgeschlossen. Russland steht weiter an der Seite Assads und will einen Militärschlag gegen das Regime verhindern.
DJG/chg/apo
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August 28, 2013 08:19 ET (12:19 GMT)
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