Überraschend tief 02.08.2013 16:40:32

USA: Arbeitslosenquote liegt bei 7,4 Prozent

Die Beschäftigtenzahl außerhalb der Landwirtschaft stieg zum Vormonat um 162.000 Stellen, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einem Zuwachs um 185.000 Stellen gerechnet. Zudem wurde der Beschäftigungsaufbau für den Vormonat von zunächst 195.000 auf 188.000 nach unten gesetzt. Auch der Wert für Mai wurde von zunächst 195.000 auf 176.000 nach unten korrigiert.

Dennoch sank die Arbeitslosenquote im Juli überraschend auf den tiefsten Stand seit Ende 2008, da sich unter anderem weniger Menschen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt hatten. Die Quote rutschte laut Ministerium von 7,6 Prozent im Vormonat auf 7,4 Prozent. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 7,5 Prozent erwartet.

HEFTIGE MARKTREAKTIONEN

Der am Markt mit Enttäuschung aufgenommene Arbeitsmarktbericht nimmt nach Einschätzung der Commerzbank einiges an Druck von der US-Notenbank. Die Fed dürfte daher noch nicht im September mit der Drosselung des Anleihekaufprogramms beginnen, sagte USA-Experte Bernd Weidensteiner der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.

Die Marktreaktionen auf den Arbeitsmarktbericht fielen dementsprechend deutlich aus: Der Kurs des Euro (Dollarkurs) stieg nach Veröffentlichung der Arbeitsmarktdaten stark an und erreichte ein Tageshoch bei 1,3284 US-Dollar. Am deutschen Rentenmarkt sprang der Bund-Future auf ein Tageshoch bei 142,54 Punkten. An der Frankfurter Börse fiel der DAX hingegen auf ein Tagestief bei 8.376,28 Punkten.

EXPERTE: US-ARBEITSMARKT BLEIBT AUF GUTEM WEG

Trotz der enttäuschenden Beschäftigungsentwicklung sieht Experte Weidensteiner den US-Arbeitsmarkt aber insgesamt auf einem guten Weg. Die jüngst veröffentlichten Konjunkturdaten signalisieren eine robuste Wirtschaftsentwicklung. "Allerdings zeigen die Daten, dass die Bäume am Arbeitsmarkt nicht in den Himmel wachsen."

Die durchschnittlichen Stundenlöhne für die Arbeitnehmer fielen im Juli ebenfalls überraschend. Im Monatsvergleich sanken sie um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten mit einen Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Zuletzt waren die Stundenlöhne im vergangenen Oktober gesunken. Im Vormonat waren sie noch um 0,4 Prozent gestiegen.

WOCHENARBEITSZEIT SINKT ÜBERRASCHEND

Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit verringerte sich laut Ministerium im Juli leicht von 34,5 Stunden auf 34,4 Stunden. Volkswirte hatten einen unveränderten Wert erwartet.

Alles in Allem passe der Job-Aufbau nach Einschätzung der VP Bank in Liechtenstein immer noch in die Rubrik "solide". "Wirtschaftliche Störfeuer aus anderen Teilen der Welt können der Erholung aber schnell einen Strich durch die Rechnung machen", kommentierte Chefökonom Thomas Gitzel. Die US-Währungshüter dürften deshalb behutsam vorgehen bei ihrem Plan, die milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Wirtschaft zu drosseln./jkr/jsl /he

WASHINGTON (dpa-AFX)

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