26.06.2014 20:55:36
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US-Telekomkonzern verliert wegen Ausspäh-Sorgen Deutschland als Kunden
Von Anton Troianovski
BERLIN--Die deutsche Regierung beendet ihren Vertrag mit dem amerikanischen Telekomkonzern Verizon Communications. Der Grund dafür sind Sorgen über die Netz-Sicherheit. Der Verlust des Vertrages ist eines der deutlichsten Zeichen dafür, wie sehr US-Unternehmen unter den Ausspähungen ihres Geheimdienstes NSA leiden.
Das Innenministerium teilte mit, den Internetzugang und andere Dienstleistungen ab 2015 nicht mehr von Verizon, sondern von der Deutschen Telekom zu beziehen. Lokale Medien hatten bereits in den vergangenen Tagen über den Vertrag des US-Konzerns berichtet. Der US-Auslandsgeheimdienst NSA hat Zugriff auf Daten, die US-Unternehmen für Ausländer transportieren.
Für Verizon ist der Verlust des Geschäfts strategisch eine Niederlage. Das Unternehmen verdient sein Geld zwar vorrangig im Heimatmarkt, setzt aber auch auf die Expansion im Ausland. Eine Sprecherin des Deutschland-Geschäfts von Verizon wollte nicht konkret Stellung nehmen zur Kündigung des Vertrags durch die deutsche Regierung. Sie sagte jedoch, Verizon habe sich stets an das deutsche Recht gehalten. Die US-Regierung habe keinen Zugriff auf Daten, die außerhalb der USA gespeichert seien.
Ein Sprecher des deutschen Innenministeriums wollte nicht sagen, welches Volumen der Vertrag mit Verizon hat. Er sagte lediglich, der US-Telekomdienstleister habe den Internetzugang für einige Bundesbehörden zur Verfügung gestellt und ein Netz zwischen den Behörden mit unterhalten. Deutsche Sicherheitsbehörden hätten keine Dienste von Verizon in Anspruch genommen.
Das Ministerium habe ohnehin eine Neuorganisation der Telekom-Dienstleistungen auf dem Plan gehabt, sagte er weiter. Aber die Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters über die Abhörpraxis der USA hätten die Entscheidung gegen Verizon "sicher nicht verlangsamt".
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/jhe/brb
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June 26, 2014 13:37 ET (17:37 GMT)
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