US-Arbeitsmarkt |
04.03.2016 15:28:00
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US-Stellenmarkt legt überraschend kräftig zu
Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stieg im Februar die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft um 242.000, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte nur einen Zuwachs um 200.000 erwartet hatten.
Für Januar meldete das Ministerium nun ein Stellenplus von 172.000 (vorläufig: 151.000). Für den Dezember wurde die Zahl auf ein Plus von 271.000 (vorläufig: 262.000) Jobs nach oben revidiert.
"Die US-Wirtschaft zeigt sich weiter robust, die Sorgen über ein Übergreifen der internationalen Turbulenzen auf die US-Wirtschaft sind übertrieben", sagte Zinsstratege Aaron Kohli von BMO Capital Markets. "Die Lohndaten bleiben die Schwachstelle, aber insgesamt legen die Daten nahe, dass eine Zinserhöhung im Juni möglich ist."
Die separat erhobene Arbeitslosenquote verharrte im Februar bei 4,9 Prozent, was der Prognose von Ökonomen entsprach. Für diese Statistik werden private Haushalte befragt, für die Beschäftigtenzahl hingegen Unternehmen und Behörden.
Die sogenannte Beschäftigungsquote - also der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtheit der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter - stieg von 62,4 auf 62,9 Prozent, der höchste Stand seit einem Jahr.
Im Dezember 2015 hatte die Fed den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht und damit die sieben Jahre währende Nullzinspolitik beendet. Aber schnelle Zinserhöhungen dürften wohl erst einmal nicht auf der Agenda stehen, denn die Fed sorgt sich um das globale Umfeld. Tatsächlich ließ die Fed den Leitzins im Januar in der Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent.
Das nächste Treffen der Fed findet am 15. und 16. März statt. Wegen der ungewissen Konjunkturaussichten dürften die Währungshüter abermals auf eine Zinserhöhung verzichten. Der Präsident der New Yorker Fed, William Dudley, bestärkte die Märkte zuletzt in dem Eindruck, dass es die Notenbank mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik nicht eilig hat.
"Die wirklich wichtige Sache ist nicht unbedingt die Zahl der neu geschaffenen Stellen, sondern das Lohnwachstum", meinte Analyst Peter Boockvar von der Lindsey Group. "Es gibt da draußen immer noch 94 Millionen freie Arbeitskräfte. Und damit man wenigstens einige von ihnen in den Arbeitsmarkt zurückholt, braucht es wahrscheinlich höhere Löhne."
Die durchschnittlichen US-Stundenlöhne sanken um 0,1 Prozent auf 25,35 Dollar, während Ökonomen einen Zuwachs um 0,2 Prozent erwartet hatten. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 2,2 Prozent höher. Die Wochenarbeitszeit sank im Vergleich zum Vormonat um 0,2 auf 34,4 Stunden.
Die widersprüchlichen Signale des Jobreports ließen sich auch an den Marktreaktionen ablesen: Der Dax baute zunächst seine Kursgewinne aus, als die überraschend hohe Zahl von neuen Stellen berichtet wurde. Als später jedoch das flaue Lohnwachstum in das Bewusstsein der Marktteilnehmer drang, bröckelten die Gewinne wieder ab. Auch der Euro fiel zunächst gegenüber dem US-Dollar, um dann später wieder anzuziehen.
DJG/apo/sha Dow Jones Newswires
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