US-Regulierungsvorgaben 24.02.2014 11:00:34

Deutsche Bank fährt US-Geschäft zurück

Das bestätigte die Deutsche Bank dem Wall Street Journal Deutschland nach einem entsprechenden Medienbericht. Demnach soll künftig vor allem das traditionell in den USA verbuchte Repo-Geschäft über Europa und Asien laufen.

   Die Financial Times hatte am Montag über die Pläne der Deutschen Bank berichtet. Finanzvorstand Stefan Krause hatte dem Blatt gesagt, er sei zuversichtlich, dass die Deutsche Bank in der Lage sein werde, die neuen Vorschriften der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zu erfüllen. Ein Rückzug aus den USA sei nicht vorgesehen.

   Vergangene Woche beschloss die Fed neue Kapitalregeln für Auslandsbanken. Ab Mitte 2016 müssen US-Töchter mit einer Bilanzsumme von mindestens 50 Milliarden Euro ein eigenes Eigenkapitalpolster und ausreichend Liquidität für Notfälle vorweisen. Nach der Fed-Aufstellung gehört die US-Tochter der Deutschen Bank zu den 50 größten Instituten in den USA.

   Bevor sich die Fed auf die neuen Regeln geeinigt hatte, schätzten Analysten von Morgan Stanley, dass die Deutsche Bank ihre US-Töchter im Falle schärferer Kapitalregeln mit sieben bis acht Milliarden Dollar zusätzlichem Kapital ausstatten müsste. Damit das nicht nötig wird, will die Bank nun einen Teil des US-Geschäfts aus der Region auslagern. Laut Finanzvorstand Stefan Krause sind davon vor allem die Tochter der Bank in Mexiko sowie die Repo-Geschäfte in den USA betroffen.

   Repo-Geschäfte, oder Rückkaufvereinbarungen, sind Finanzierungsinstrumente mit Laufzeiten von meist weniger als einem Jahr, über die sich Banken untereinander Geld leihen. Dabei haben Finanzinstitute die Wahl, ob diese Geschäfte über den Mutterkonzern - im Fall der Deutschen Bank also über die Zentrale in Frankfurt - oder am Ort des Entstehens gebucht werden. Nun werden wohl die Repo-Geschäfte mit US-Banken und europäischen Instituten über Frankfurt abgerechnet und jene mit asiatischen Banken über die entsprechenden Töchter in Asien. Auch die Tochter in Mexiko muss nicht zwangsweise an das US-Geschäft angegliedert sein.

   Laut den Analysten von Morgan Stanley entfielen im April 2013 37 Prozent der Bilanzsumme der Deutschen Bank auf die US-Töchter. Weitere 20 Prozent entfielen auf die Zweigstelle der Deutschen Bank in den USA. Die Bank selbst gibt nicht bekannt, wie groß die US-Geschäfte sind. Insgesamt hatte die Bank per Ende 2013 eine Bilanzsumme von 1,1 Billionen Euro.

   DJG/igo/kgb

Dow Jones Newswires

Von Isabel Gomez

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