28.08.2014 16:22:00

US-Ökonom Sachs: Deutschland hat Griechenland zu wenig geholfen

Für den bekannten US-Ökonom Jeffrey Sachs haben Deutschland - und andere reiche EU-Länder - den Griechen bisher zu wenig geholfen. Deutschland sei nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Londoner Abkommen im Jahr 1953 selbst entschuldet worden, erinnerte Sachs beim Forum Alpbach am Donnerstag.

Europa habe das beste Wirtschaftsmodell der Welt. "Verlieren Sie es nicht, machen Sie es besser", appellierte der US-Ökonom an die Kongressteilnehmer. "Seien Sie großzügiger in der kurzen Frist."

Deutschland dürfe gegenüber Griechenland nicht nur "einfach mit dem Finger schnippen und sagen, zahlt es uns zurück'". Als Kreditgeber habe man mehr Verpflichtungen und müsse sich in einer Währungsunion auch helfen, betonte Sachs. Deutschland wollte bisher keine umfassende Diskussion zur wirtschaftlichen Zukunft Griechenlands führen.

Für den US-Ökonomen haben die südeuropäischen Ländern weder das technologische Level noch das Ausbildungsniveau der nordeuropäischen Länder. Einen 150-jährigen Trend könne man nicht von heute auf morgen umdrehen. Das größte Problem in Südeuropa sei die hohe Arbeitslosigkeit.

EU-Kommissar Laszlo Andor sprach sich bei der Podiumsdiskussion gegen ein harmonisiertes europäisches Sozialsystem aus, sondern plädierte für ein ausbalancierteres Wirtschaftswachstum in Europa. In reicheren EU-Ländern müsste mehr konsumiert und investiert werden, oder auch die Löhne kräftiger angehoben werden um das Ungleichgewicht in der Währungsunion zu verringern.

(Schluss) cri/ggr/snu

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