Alternative Konzepte 16.01.2014 16:33:33

US-Notenbanker bringt nominales Wachstumsziel ins Spiel

Am Donnerstag brachte John Williams, regionaler Fed-Präsident aus San Francisco, die Idee eines nominalen Wachstumsziels ins Spiel. Grund sind die aus seiner Sicht gravierenden Probleme des gegenwärtigen Niedrigzinsversprechens der Fed ("Forward Guidance"). Derartige Versprechen könnten letztlich zu Missverständnissen führen, sagte Williams in Washington. Auch könne es der Glaubwürdigkeit schaden, wenn sich Notenbanken über Jahre hinweg auf einen bestimmten Kurs festlegten.

"In der Theorie könnten alternative Konzepte wie ein nominales Wachstumsziel helfen, derartige Kommunikationsprobleme zu lösen - soweit sie von der Öffentlichkeit umfänglich verstanden werden", sagte Williams. Unter Volkswirten gilt das Konzept des "Nominal GDP Targeting" indes weder als leicht verständlich noch als unproblematisch.

Das Konzept sieht vor, dass Notenbanken nicht reale Wachstumsraten, sondern ein nominales Wachstumsniveau anpeilen. Weil in Nominalwerte auch Preiserhöhungen einfließen, können Notenbank bei dem Konzept letztlich wählen, ob sie ihr Ziel über mehr Wachstum oder mehr Inflation erreichen wollen. Darüber hinaus haben Zielverfehlungen in einem Jahr langfristige Folgen. Weil keine Wachstumsrate, sondern ein absolutes Niveau der Wirtschaftsleistung angestrebt wird, pflanzen sich Verfehlungen in die folgenden Jahre fort./bgf/hbr

WASHINGTON/FRANKFURT (dpa-AFX)

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