Leitzins im Fokus |
18.05.2016 11:45:00
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US-Notenbanker Lockhart: Zwei oder drei Zinserhöhungen 2016 möglich
Trotz der am 23. Juni anstehenden Abstimmung über einen Austritt von Großbritannien aus der Europäischen Union ("Brexit") würde er eine Zinsanhebung nicht ausschließen, sagte Lockhart. Es sei aber wünschenswert, dass die Fed die Finanzmärkte nicht überrasche. Mit ihren Äußerungen zeigten sich beide Notenbanker beim Tempo der Zinserhöhungen in den USA optimistischer als die Finanzmärkte. An den Finanzmärkten wird erst zum Jahresende mehrheitlich eine weitere Leitzinsanhebung erwartet.
LOCKHART UND WILLIAMS OHNE STIMMRECHT
Allerdings wird die Wahrscheinlichkeit von Zinserhöhungen in den USA nach den Äußerungen von Lockhart und Williams höher eingeschätzt als zuvor. Dennoch bleibt die Wahrscheinlichkeit einer schnellen Erhöhung bereits auf der kommenden Sitzung des geldpolitischen Ausschusses im Juni mit zuletzt zwölf Prozent sehr gering. Unter anderem wegen der Brexit-Abstimmung rechnet kaum ein Marktteilnehmer mit einem Zinsschritt im Juni.
Im Dezember hatte die Fed erstmals seit der schweren Finanzkrise die Zinsen angehoben und damit die Zinswende in den USA eingeläutet. Seitdem beließen die Währungshüter den Leitzins in der Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent. Die beiden Währungshüter Lockhart und Williams haben in diesem Jahr kein Stimmrecht bei den geldpolitischen Beschlüssen. Ihre Äußerungen sind die bisher letzten von regionalen Notenbankchefs. Die beiden maßgeblichen US-Währungshüter, die Fed-Vorsitzende Janet Yellen und ihr Stellvertreter Stanley Fischer, hatten sich zuletzt nicht zur Geldpolitik geäußert.
US-DOLLAR STEIGT NACH DEN AUSSAGEN
Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA wurde von Lockhart positiv bewertet. Die Lohn- und Preisentwicklung bewege sich in Richtung des Ziels der Fed, sagte er am Vorabend. Es gebe zwar noch einige Schwächen am Arbeitsmarkt, aber insgesamt nähere man sich der Vollbeschäftigung an. Auch Williams bezeichnete die jüngsten Konjunkturdaten aus den USA als "ganz gut" und "beruhigend". Und der Notenbankchef von San Francisco sagte weiter: "Wir sind in der Lage die Normalisierung der Geldpolitik fortzusetzen."
Mit den zuletzt besseren Konjunkturdaten sollte sich der Handlungsdruck auf die US-Notenbank erhöhen, sagte Analyst Tobias Basse von der NordLB. "Fed-Offizielle bereiten ein Handeln nun verbal vor." Am Devisenmarkt reagierte der Dollar mit Kursgewinnen auf die Aussagen der Notenbanker. Im Gegenzug fiel der Kurs des Euro (Dollarkurs) wieder unter 1,13 US-Dollar. An den europäischen Börsen gaben die Kurse leicht nach und der Goldpreis fiel am späten Vormittag um etwa zehn Dollar je Feinunze (etwa 31 Gramm) auf 1270,95 Dollar.
/jsl/jha/WASHINGTON (dpa-AFX)
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