US-Notenbanker: Halbjahresspanne für Zinsstraffung nach QE-Ende zu kurz

BATON ROUGE (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed könnte sich nach Worten eines ranghohen Notenbankers mehr Zeit für ihre Zinswende nehmen. Dennis Lockhart, regionaler Fed-Chef von Atlanta, bezeichnete die von der Fed-Vorsitzenden Janet Yellen einst genannte Zeitspanne von sechs Monaten nach Beendigung der Wertpapierkäufe als "kürzest denkbaren" Zeitraum. In der Nacht auf Mittwoch sagte er vor Journalisten in Baton Rouge (Lousianna), eine derartige Sichtweise sei "viel zu mechanisch". Es könne durchaus länger als ein halbes Jahr dauern, bis die Fed die Zinsen anhebe.

Fed-Chefin Yellen hatte sich nach der diesjährigen März-Sitzung der Notenbank konkret zum Zeitpunkt einer ersten Zinsanhebung nach der Finanzkrise geäußert. Seinerzeit sagte sie, es sei denkbar, dass der Leitzins etwa ein halbes Jahr nach Beendigung der Wertpapierkäufe angehoben werden könne. Die Äußerungen hatten starke Marktreaktionen hervorgerufen, weil ein Zinsschritt bis dato deutlich später erwartet wurde. Yellen hat ihre Aussage seither nicht wiederholt, sondern eher eine anhaltend lockere Geldpolitik in Aussicht gestellt./bgf/jsl