Entscheidung verschoben |
15.06.2016 20:58:00
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US-Notenbank lässt Leitzins wie erwartet unverändert
Volkswirte und die Finanzmärkte hatten damit gerechnet, dass die Fed diesen Monat nicht an der Zinsschraube drehen wird. Die Notenbank gehe nur von einer graduellen Anpassung der Geldpolitik aus, hieß es in dem Kommentar zum Zinsentscheid. Eine ähnliche Aussage hatte die Fed auch schon nach ihrer letzten Sitzung im April gemacht.
WACHSTUMSPROGNOSE GESENKT
Die Fed erwartet, dass die Wirtschaft mit einem moderatem Tempo wachsen wird und die Arbeitsmarktindikatoren sich verbessern werden. Die Wachstumsprognose wurde für dieses Jahr auf 2,0 Prozent gesenkt. Im März waren die Notenbanker noch von 2,2 Prozent ausgegangen. Zuletzt habe sich das Tempo beim Jobaufbau abgeschwächt. Das Wirtschaftswachstum habe sich dagegen zuletzt noch beschleunigt.
Die Inflation dürfte laut den Währungshütern kurzfristig weiter niedrig bleiben und mittelfristig anziehen. Die Entwicklung sollte durch steigende Energiepreise gestützt werden. Zudem sollte die Arbeitsmarktentwicklung die Preise stützen. Die Inflation dürfte sich demnach künftig in Richtung zwei Prozent bewegt.
LEITZINSPROGNOSEN FÜR 2017 UND 2018 GESENKT
Die zeitgleich mit der Zinsentscheidung veröffentlichten Leitzinsprognosen zeigen, dass der geldpolitische Ausschuss FOMC für Ende 2016 im Mittel (Median) weiterhin mit einem Zinsniveau von 0,9 Prozent rechnet. Im März hatte der Wert bereits auf diesem Niveau gelegen. Im Mittel gehen die Notenbanker von zwei Zinserhöhungen in diesem Jahr aus.
Bis Ende 2017 rechnet die Fed allerdings mit 1,6 Prozent. Hier waren die Währungshüter im März noch von 1,9 Prozent ausgegangen. Ende 2018 wird im Mittel ein Zinssatz von 2,4 Prozent erwartet, nach 3,0 Prozent im März.
ZUM VIERTEN MAL IN FOLGE KEINE ANHEBUNG
Die Prognosen der Fed ergeben sich aus Einzelprognosen der Fed-Mitglieder. Diese werden gebeten, ihre Einschätzungen zum jeweiligen Zeitpunkt abzugeben. Daraus wird eine Tendenz errechnet, indem der Zentralwert oder Median gebildet wird.
Zum vierten Mal in Folge haben die Währungshüter nunmehr den Leitzins unangetastet gelassen. Mitte Dezember hatte die Notenbank erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins angehoben. Dieser hatte zuvor seit Ende 2008 - also kurz nachdem die weltweite Finanzkrise ihren Höhepunkt erreicht hatte - in der Spanne zwischen null und 0,25 Prozent gelegen.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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