26.11.2013 20:45:32

US-Militärflugzeuge überfliegen von China beanspruchte Inselregion

    WASHINGTON (dpa-AFX) - Die USA haben nach Angaben des Pentagon Militärflugzeuge in die zwischen China und Japan strittige Inselregion geschickt. Zwei unbewaffnete Maschinen hätten die Inseln im Ostchinesischen Meer am Dienstag überflogen. Die Mission über den Inseln sei seit langem geplant gewesen, sagte Pentagonsprecher Thomas Crosson der Nachrichtenagentur dpa. Es habe keine Zwischenfälle gegeben. Der Sprecher bestritt, dass der Einsatz in Zusammenhang mit dem aktuellen japanisch-chinesischen Konflikt in der Region stehe.

    China hatte am Wochenende seine Luftverteidigungszone in das Seegebiet ausgeweitet. Japan wies dies scharf zurück und warnte vor einer Eskalation. Die Inseln sind zwar unbewohnt, es werden dort aber Bodenschätze vermutet.

    Crosson wollte nicht US-Medienberichte bestätigen, wonach es sich bei den Militärflugzeugen um B-52 Bomber handele. Das "Wall Street Journal" berichtete, die US-Militärs hätten Peking zuvor nicht über den Einsatz unterrichtet.

    Die Errichtung einer Luftverteidigungszone sei ein "einseitiger Versuch, den Status quo im Ostchinesischen Meer mit Gewalt zu ändern, und wird die Lage weiter eskalieren", sagte Japans Regierungssprecher Yoshihide Suga nach einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrats in Tokio. Zuvor hatte das Außenministerium den chinesischen Botschafter einbestellt, um seinen Protest vorzutragen.

    Japans Regierung rief heimische Fluglinien auf, Pekings neue Regeln zu ignorieren. Zuvor hatten Japan Airlines und All Nippon Airways (ANA) ihre Flugpläne an Chinas Behörden übermittelt. Beide Fluggesellschaften wollen die Angelegenheit prüfen, betonten aber, der Sicherheit der Passagiere absoluten Vorrang einzuräumen.

    In der neu errichteten "Identifikationszone zur Luftverteidigung" verlangt China seit Samstag, dass sich ausländische Flugzeuge zu erkennen geben und den Anweisungen seiner Luftwaffe folgen. Ansonsten drohen ihnen nicht näher beschriebene militärische Gegenmaßnahmen.

    Als Demonstration seiner militärischen Stärke entsandte China seinen Flugzeugträger "Liaoning" zu einer Trainingsfahrt ins Südchinesische Meer, wo China auch mit anderen Nachbarn um Inselgruppen streitet.

    Chinas Außenministerium verteidigte die Ausweitung des militärischen Luftraumes und bekräftigte den Hoheitsanspruch auf die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannte Inseln.

    China und Japan streiten seit langem über die unbewohnte Inselgruppe, die praktisch unter japanischer Verwaltung steht. Die Gegend gilt als fischreich. Außerdem werden im Meeresboden Rohstoffe vermutet. Japan betreibt in dem Seegebiet seit den 60er Jahren seine eigene Luftverteidigungszone./pm/DP/he

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