China bereits in Vorfreude |
25.11.2016 11:00:00
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US-Fondsprofi befürchtet Crash von Facebook, Amazon & Co. wegen Trump
Die Unternehmens-Chefs im Silicon Valley sind nicht gut auf den Republikaner und künftigen US-Präsidenten Donald Trump zu sprechen. Unter anderem hatten Amazon-Chef Jeff Bezos, Apple-CEO Tim Cook und Microsoft-Gründer Bill Gates die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton, im Wahlkampf um die US-Präsidentschaft unterstützt. Die Spitzenkräfte der US-Tech-Giganten hatten bereits vor Monaten befürchtet, was jetzt durch Trumps Wahlsieg und seine Wirtschaftspläne Wirklichkeit werden dürfte: Die Visa-Verordnung "H-1B" könnte abgeschafft werden, zumindest ist das Schicksal des Arbeitsbeschaffungsprogramms ungewiss.
Und Gundlach sagt noch schlechtere Zeiten für Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet voraus: "Was noch von der Unterstützung übrig ist, wird am 20. Januar verschwinden, wenn Trump als US-Präsident vereidigt wird." Anleger, die in diesen Aktien investiert sind, sollten möglicherweise auf die Befürchtungen Gundlachs vertrauen. Er verwaltet ein Wertpapier-Vermögen von mehr als 100 Milliarden US-Dollar und war einer der Ersten, die einen Wahlsieg von Trump vorhergesagt hatten.
Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
Was ist "H-1B" und warum schadet es Amazon, Facebook und Alphabet?
Das "H-1B" Visa-Programm ermöglicht es US-amerikanischen Konzernen, Spezialisten und hochqualifizierte Arbeitskräfte von überall auf der Welt anzuwerben - und einzustellen. Wird "H-1B" abgeschafft, dann dürfte es vielen Firmen in den USA schwerer fallen, offene Stellen mit Experten und jungen Ausnahmetalenten zu besetzen. Gerade für die Konzerne im Silicon Valley könnte das dramatische Folgen haben, schließlich sind IT-Profis und Programmierer in Zeiten der Digitalisierung besonders gefragt. Die kommende US-Regierung unter Präsident Trump plant, diese "Immigration von Arbeitskräften" deutlich zu minimieren oder sogar abzuschaffen. Wird das "H-1B" Visa-Programm eingeschränkt oder sogar abgeschafft, stünden den US-Tech-Konzernen schwere Zeiten bevor - Analysten warnen vor dramatischen Kurseinbrüchen bei Facebook, Amazon, Netflix und der Google-Mutter Alphabet - bekannt als "FANG-Stocks".Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet vor dem Crash?
Zu den "FANG-Stocks" gehören die Aktien von Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet, ehemals Google. Laut Fondsmanager Jeffrey Gundlach, Gründer und Chef von DoubleLine Capital, sind diese Titel besonders gefährdet. "Ich würe ein Investment in FANGs vermeiden", so Gundlach in der vergangenen Woche während einer Investoren-Veranstaltung. Die Unterstützung in den FANG-Aktiencharts sei mit der Wahl von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten verschwunden, so der Börsenprofi weiter.Wird "H-1B" gekippt, könnte China profitieren
Dass der US-amerikanische Leitindex Dow Jones und der marktbreite S&P 500 seit dem Trump-Sieg von Rekord zu Rekord jagen, beeindruckt Gundlach nicht. Er ist sich sicher, dass der Aktienmarkt einen Rückschlag erleiden wird. Eine Abschaffung von "H-1B" dürfte sich bei den Unternehmen im Silicon Valley vor allem langfristig negativ bemerkbar machen. Dem wichtigen Tech-Standort stünde dann ein Fachkräftemangel bevor - immigrierte IT-Experten und Computerspezialisten dürften dann nicht mehr so einfach bei Apple, Facebook, Amazon & Co. angestellt werden. Und Chinas Google-Konkurrent freut sich bereits ... Baidu, Chinas mächtigste Suchmaschine und weltweit größter Konkurrent von Google, ist in Vorfreude. Computerprofis, die bisher den Weg in die USA und vor allem ins Silicon Valley gefunden haben, könnten bald nach einer Job-Alternative suchen (müssen). "Ich hoffe, Talente in allen Ländern kommen nach China und geben uns eine wichtigere Rolle auf der globalen Innovations-Bühne", sagte Robin Li, Baidu-Gründer und einer der reichsten Chinesen, vor wenigen Tagen laut der Nachrichtenagentur China News Services auf der "World Internet Conference".Trumps Politikstil entscheidet über FANG-Crash
Ob der von Gundlach prophezeite Rückschlag für den US-Aktienmarkt wirklich kommt, steht derzeit in den Sternen. Erst vor Kurzem hat Donald Trump seine radikalen Ansichten aus dem Wahlkampf relativiert. Außerdem wurde über einen FANG-Crash bereits Anfang des laufenden Jahres spekuliert - tatsächlich musste aber lediglich die Netflix-Aktie einen kurzzeitigen Kurseinbruch hinnehmen: Von Anfang 2016 bis Mitte September rutschte das Papier des US-Videostreamingdienstes mehr als 15 Prozent ab. Die heftigen Verluste machte die Netflix-Aktie aber inzwischen wieder wett.Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at
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Aktien in diesem Artikel
Alphabet C (ex Google) | 161,52 | -0,96% | |
Amazon | 194,02 | -1,75% | |
Apple Inc. | 221,40 | -1,18% | |
Baidu.com Inc. | 80,10 | 0,25% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 533,70 | -2,43% | |
Microsoft Corp. | 400,65 | -2,15% | |
Netflix Inc. | 815,30 | -1,88% | |
PayPal Inc | 81,81 | -1,59% |
Indizes in diesem Artikel
Dow Jones | 44 812,09 | -0,11% | |
S&P 500 | 5 993,65 | -0,46% | |
NASDAQ 100 | 20 659,69 | -1,26% |