30.04.2015 11:42:46

US-Behörde hatte Germanwings-Copilot Zulassung zuerst verweigert

   Von Robert Wall

   LONDON-- Bei der Untersuchung des Absturzes einer Germanwings-Maschine in den französischen Alpen kommen neue Einzelheiten ans Licht. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hatte dem Co-Piloten der Unglücksmaschine, Andreas L., ein ärztliches Tauglichkeitszeugnis zunächst verweigert, ihre Entscheidung dann aber revidiert.

   Am 8. Juli 2010 hatte die FAA den Antrag des Co-Piloten abgelehnt und dies mit einer "Vorgeschichte reaktiver Depressionen" begründet. Die Behörde verlangte von dem deutschen Piloten einen aktualisierten Bericht seines verschreibenden Arztes, wie aus Informationen hervorgeht, die die US-Behörde nun auf Anfrage mitteilte.

   Fast drei Wochen später, am 28. Juli stellte die FAA dann das ärztliche Zeugnis aus. Allerdings mit der Einschränkungen, dass Andreas L. aufgrund seiner Vorgeschichte die Führung eines Flugzeuges untersagt werde, sobald neue Symptome oder nachteilige Veränderungen aufträten, oder aber wenn die Einnahmen von Medikamenten und/oder einer Behandlung notwendig werde.

   Die Ermittler gehen davon aus, dass Andreas L. die Maschine mit 150 Menschen an Bord am Dienstag vorsätzlich zum Absturz gebracht hat. Bei der Durchsuchung von Wohnräumen hat die Polizei zerrissene Krankschreibungen gefunden, über die er seinen Arbeitgeber nicht informiert hatte.

   Ein Arzt in Deutschland hatte dem Co-Piloten nach einer Psychotherapie von Januar bis Oktober 2009 die Flugtauglichkeit bescheinigt, wie aus den von der FAA veröffentlichten Dokumenten hervorgeht. Seine "hohe Motivation und aktive Teilnahme trug zum erfolgreichen Abschluss der Behandlung bei, nach der Behandlung von Symptomen", schrieb der Arzt, dessen Name unkenntlich gemacht wurde, demnach im Februar 2010.

   Andreas L. hatte die Antidepressiva Cipralex und Mirtazapine verschrieben bekommen. Diese Medikamente sorgten für ein Nachlassen der Depression und der Co-Pilot galt als "vollständig wiederhergestellt", wie ein Medizinexperte in Deutschland erklärte. Die Depression wurde auf "veränderte Lebensbedingungen" zurückgeführt, schrieb er ohne Angabe von Einzelheiten.

   Die Behörden kündigten an, das Verfahren ihrer medizinischen Untersuchungen nach dem Absturz des Airbus A320 zu überprüfen.

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   April 30, 2015 05:12 ET (09:12 GMT)

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