Ernsthafte Versäumnisse 22.07.2014 22:26:32

US-Aufsicht wirft Deutscher Bank schwerwiegende Mängel vor

Eine vertrauliche Untersuchung der US-Notenbankfiliale New York hat eine Reihe ernsthafter Versäumnisse im US-Geschäft der Bank aufgedeckt. Laut Dokumenten, in die das Wall Street Journal Einsicht hatte, bemängelt die Federal Reserve unter anderem eine schlampige Bilanzierung, unzureichende Buchprüfung und Risikokontrolle sowie schwache technische Systeme.

Die Bilanzen einiger der US-Sparten der Banken seien "von geringer Qualität, ungenau und unzuverlässig", urteilte die New Yorker Fed Ende vergangenen Jahres in einem Brandbrief an die Führung der Deutschen Bank. Das Ausmaß der Fehler deute darauf hin, dass das gesamte Berichtswesen der Bank in den USA weitreichender Änderungen bedürfe.

Daniel Muccia, der bei der New Yorker Fed für die Aufsicht der Deutschen Bank zuständig ist, sieht für das Frankfurter Institut ein "signifikantes operatives Risiko". Er fordert die Bank in dem Brief auf, unverzüglich mehrere Schritte unter der Aufsicht von leitenden Angestellten zu unternehmen, um die Probleme zu beheben. Zudem wird in dem Brief nicht ausgeschlossen, dass die Bank einige Finanzdaten korrigieren muss.

Ein Sprecher der Deutschen Bank sagte am Dienstag, dass die Bank weiter sorgfältig daran arbeite, die Kontrollen und Systeme als Branchenführer zu stärken. In diesem Zusammengang investiere die Bank 1 Milliarde Euro weltweit und stelle unter anderem 1.300 Mitarbeiter ein, darunter 500 Personen für die Bereiche Risiko, Compliance und Technologie in den USA.

Muccia von der New Yorker Fed lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Deutsche Bank gehört in den USA zu den Großen im Bankgeschäft. Allerdings bereitet das US-Geschäft dem Vorstand auch immer wieder Kopfzerbrechen. Neben diverser Klagen kämpft die Bank gegen Zweifel der Regulierer an den Kapitalpuffern ihrer amerikanischen Töchter an. Die Deutsche Bank hatte im Juni über eine Kapitalerhöhung weitere 8,5 Milliarden Euro bei Anlegern eingesammelt und damit ihre Kapitalquoten verbessert.

Im nachbörslichen Handel verliert die Aktie der Deutschen Bank in Reaktion auf den Bericht deutlich an Wert. Das Papier gibt 2,5 Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs auf rund 26 Euro nach.

(Die vollständige Meldung mit weiterem Hintergrund finden Sie auf wsj.de unter folgendem Link:

http://www.wsj.de/article/SB10001424052702304058404580045671993652374.html)

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/kla/flf

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