12.07.2016 20:00:45

Stada-AR-Chef Abend wehrt sich gegen Kritik von AOC

  FRANKFURT (Dow Jones)--In der Auseinandersetzung mit dem aktivistischen Aktionär Active Ownership Capital (AOC) um die Neubesetzung des Aufsichtsrates von Stada hat sich jetzt auch Aufsichtsratschef Martin Abend zu Wort gemeldet. Er stehe für einen Dialog mit allen Aktionärinnen und Aktionären bei Stada bereit, erklärte der Aufsichtsratschef gegenüber Dow Jones. "Ich habe und werde mit Aktionären und Aktionärinnen, die dies wünschen, über unseren Kandidatenvorschlag zur Wahl in den Aufsichtsrat durch die Hauptversammlung sprechen." Mit AOC habe er bereits gesprochen, weitere Großaktionäre folgten dieser Tage, erklärte er.

   Die Aktionäre seien in den Such- und Auswahlprozess einbezogen worden. Sie konnten seiner Darstellung zufolge geeignete Kandidatinnen und Kandidaten benennen und hätten dies auch getan. Auch die von AOC bis dahin vorgeschlagenen Kandidaten seien berücksichtigt worden.

   Der Aufsichtsrat und sein Nominierungsausschuss hätten ein Anforderungsprofil für unabhängige, dem Unternehmen und allen Aktionärsinteressen dienende Kandidaten erarbeitet. "Die fanden wir, und zwar für alle Aktionäre, unabhängig von der Anzahl des jeweiligen Aktienpakets", erklärte Abend weiter.

AOC für umfassende Erneuerung der Corporate Governance Active Ownership, die die Aktionärsinteressen bei dem Auswahlverfahren nicht genügend berücksichtigt findet, hatte zuvor erklärt, man befinde sich derzeit im Dialog mit der Gesellschaft über die künftige Zusammensetzung des Aufsichtsrats mit dem Ziel, die Interessen der Kapitalseite angemessen zu reflektieren. Der in der Hauptversammlung am 26. August 2016 zu bestellende Aufsichtsrat müsse dem Unternehmen die Möglichkeit einer umfassenden Erneuerung der Corporate Governance geben, fordert der aktivistische Investor, der sich im Frühjahr bei dem hessischen Pharmakonzern eingekauft hat.

   AOC beabsichtige deshalb auch, der Hauptversammlung eine neue, renommierte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für die Abschlussprüfung von Stada vorzuschlagen, kündigte die Investorengruppe an. Der neue Abschlussprüfer sollte nach Meinung von AOC der Größe und der Internationalität des Unternehmens angemessen sein und auch die Einhaltung des Corporate-Governance-Kodex besser überwachen. Nach Angaben von Abend führt Stada derzeit bereits ein Ausschreibungsverfahren für Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2017 durch. "Dieses Thema steht bei uns also schon längere Zeit auf der Agenda", sagte er.

   Stada wird seit Mai von AOC attackiert. Der Investor möchte mehr Einfluss auf das Unternehmen und fordert unter anderem eine Neubesetzung des Aufsichtsrates. Das Pharmaunternehmen hat inzwischen angekündigt, die Neubesetzung des Aufsichtsrates um zwei Jahre vorzuziehen und hat für die Hauptversammlung auch bereits vier neue Kandidaten benannt, die der Aufsichtsrat zur Wahl in das Gremium vorschlagen will. Die endgültige Kandidatenliste wird bis Ende der Woche mit der offiziellen Einladung zur Hauptversammlung erwartet.

   Kontakt zum Autor: heide.oberhauser@wsj.com

   DJG/hoa/bam

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   July 12, 2016 13:27 ET (17:27 GMT)

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