13.12.2013 09:59:33

SEC bei Aufarbeitung der Hypothekenkrise kurz vor Abschluss

Von Jean Eaglesham

   Die US-Börsenaufsicht SEC kommt mit ihren Ermittlungen im Zusammenhang mit der Hypothekenkrise langsam zum Ende. Seit Jahren untersuchen die Behörden Transaktionen mit komplexen Hypothekenpapieren, die zum Symbol der Finanzkrise geworden sind - inzwischen wurden die meisten Beteiligten zur Rechenschaft gezogen.

   Am Donnerstag erklärte sich die Bank of America zur Zahlung von 131,8 Millionen US-Dollar bereit, um eine Zivilklage gegen ihre Tochter Merrill Lynch wegen Irreführung von Investoren in zwei Geschäften beizulegen. Mit dieser jüngsten Einigung summieren sich die Strafzahlungen an die Börsenaufsicht SEC für mutmaßliche Vergehen im Zusammenhang mit der Hypothenkrise 2008 auf bislang über 3 Milliarden Dollar.

   Die Einigung mit Merrill Lynch dürfte eine der letzten sein, die die SEC zur Krise, die vor rund fünf Jahren ihren Anfang nahm, schließt. Das Justizministerium dagegen dreht gerade auf: Der im vergangenen Monat erzielte Rekordvergleich mit J.P. Morgan Chase & Co über 13 Milliarden Dollar gilt als Vorlage für das Vorgehen der Regierung gegen andere Firmen.

   Die SEC ist laut ihrer Webseite im Zusammenhang mit der Krise bislang gegen 169 Unternehmen und Einzelpersonen vorgegangen. Nur noch eine Handvoll wichtiger Fälle sind noch in der Pipeline, wie der SEC nahestehende Personen sagten.

   Der Deal mit Merrill ist der fünfte mit einer Wall-Street-Firma im Zusammenhang mit sogenannten CDO-Derivaten, der ein Volumen von mehr als 100 Millionen Dollar hat. CDOs (Collateralized Debt Obligations) sind Schuldtitel, die mit einem Pool aus riskanten Hypotheken und anderen Krediten besichert, gebündelt und dann in Paketen mit unterschiedlichen Risiken und Renditen verkauft wurden. Einigungen im Zusammenhang mit solchen CDOs haben der SEC bislang Strafgelder in Höhe von insgesamt mehr als 1,3 Milliarden Dollar eingebracht.

   Die fünf Unternehmen mit den größten CDO-Einigungen - Citigroup, Goldman Sachs, J.P. Morgan, Merrill und Mizuho Financial Group - haben die Vorwürfe gegen sie in ihren jeweiligen Einigungen weder zugegeben noch dementiert.

   Ein Sprecher der Bank of America sagte, die Bank freue sich, "diese Sache beizulegen, die sich vor der Akquisition von Merrill Lynch durch die Bank of America ereignet hat". Bank of Amerika hatte den Kauf im September 2008 angekündigt.

   Gegen einige große CDO-Emittenten, wie etwa die britische Barclays oder die Deutsche Bank, die von der SEC untersucht wurden, hat die Börsenaufsicht bislang noch keine Maßnahmen ergriffen. Vertreter von Barclays und der Deutschen Bank wollten sich dazu nicht äußern.

   Der Börsenaufsicht läuft inzwischen jedoch die Zeit davon. Bald endet eine rechtliche Frist, die es schwieriger macht, Strafen für Vergehen zu verhängen, die mehr als fünf Jahre zurückliegen.

   Während die Banken zahlen müssen, kommen die an der Entwicklung der komplizierten hypothekenbasierten Papiere oftmals beteiligten Hedgefonds allerdings ungeschoren davon. Die Börsenaufsicht hat ein hartes Durchgreifen gegen bekannte Hedgefondsunternehmen ausgeschlossen, auch wenn diese durch ihre Wetten gegen diese Papiere hohe Gewinne einsackten, als die Immobilienblase platzte.

   Eine dieser Firmen, Magnetar Capital LLC, war an einer ganzen Reihe von Deals beteiligt, die im Zentrum von durch die SEC untersuchten Fällen standen - auch bei Merrill Lynch. Laut der Börsenaufsicht wurden die Investoren bei Merrill nicht darüber informiert, das Magnetar einen "erheblichen Einfluss" aus die Auswahl der den Papieren zugrundeliegenden Assets hatte.

   Der in Chicago ansässige Hedgefonds erklärte am Donnerstag, er sei von SEC-Vertretern informiert worden, dass diese eine Untersuchung des Unternehmens abgeschlossen hätten und keine Durchsetzungsmaßnahmen empfehlen werden. Das Wall Street Journal hatte im August bereits berichtet, dass Ermittler der Börsenaufsicht beschlossen hätten, keine Zivilklage gegen Magnetar einzureichen. Ein SEC-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu weiteren Maßnahmen ab.

   Mitarbeit: Tess Stynes

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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