10.07.2014 12:06:31

METRO sucht Lösung im Streit mit Kellerhals

   Von Natali Schwab

   DÜSSELDORF--Der Handelskonzern METRO sucht im anhaltenden Streits mit Media-Saturn-Minderheitsgesellschafter Erich Kellerhals nach einer Lösung. Verkaufen will METRO seinen Anteil an Media-Saturn dabei nicht. "Wir sind im Vorstand nicht der Meinung, dass wir uns von Media-Saturn trennen müssen", sagte Vorstandsvorsitzender Olaf Koch bei einer Veranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf.

   Er sehe noch großes Potenzial bei Media-Saturn. "Wir gewinnen wieder Marktanteile", so Koch über die seit einiger Zeit schwächelnde Unterhaltungselektroniksparte. Das Onlinegeschäft entwickele sich positiv, die Verzahnung von stationärem Geschäft mit dem Internethandel werde vorangetrieben. Bislang erzielt Media-Saturn sechs Prozent seines Umsatzes über das Internet. Die Furcht vor einer Kannibalisierung der Umsätze hält Koch dabei für unbegründet. So habe der Kunde etwa die Möglichkeit, im Internet bestellt Produkte vor Ort gleich abzuholen oder umzutauschen. Dadurch werde das stationäre Geschäft eingebunden.

   Zu der Ankündigung Kellerhals', er wolle den Metro-Anteil von rund 78 Prozent kaufen, sagte Koch: "Es gibt bislang kein konkretes Angebot". Sollte einmal ein konkreter Vorschlag auf den Tisch gelegt werden, müsse Metro diesen jedoch allein schon aus rechtlichen Gründen prüfen. Wie Koch den gordischen Knoten im Streit mit dem Media-Markt-Gründer Kellerhals lösen will, ist noch offen. Offenbar werden derzeit verschiedene Möglichkeiten ausgelotet, über die Koch sich jedoch nicht weiter äußern will. Man habe sich mit Kellerhals darauf verständigt, "nach einer Lösung zu suchen", sagte er lediglich.

   Dabei wurde auch vor einiger Zeit die Möglichkeit eines Spin-off ins Spiel gebracht, ähnlich dem Vorbild von Siemens und Osram. Siemens hatte Osram in eine eigene Aktiengesellschaft ausgegliedert und die Aktien an seine Aktionäre verteilt. Doch so einfach sei eine Ausgliederung nicht, so Koch: "Man kann das Unternehmen nicht einfach abspalten und ohne die entsprechenden Voraussetzungen in andere Hände abgeben. Das wäre strategisch und auch aus Haftungs- und Verantwortungsgründen falsch."

   Kellerhals und Metro liegen wegen Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung bei Media-Saturn schon seit Jahren über Kreuz, der Streit beschäftigt immer wieder die Gerichte. Beide Parteien werfen sich gegenseitig eine Blockadehaltung vor. Entzündet hatte sich der Ärger bereits unter Kochs Vorgänger Eckhard Cordes. Dieser wollte über einen Beirat die umfassenden Vetorechte von Kellerhals aushebeln und Mehrheitseigner Metro mehr Entscheidungsbefugnisse zuschreiben lassen. Der Beirat wurde nach mehreren Gerichtsverfahren schließlich eingesetzt und kann mit einfacher Mehrheit entscheiden. Kellerhals wirft Metro daher vor, bei Media-Saturn "durchregieren" zu wollen.

   Auch über die Strategie gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die Streitereien belasten daher mehr und mehr den Umbau von Media-Saturn. Im Mai hatte deswegen Media-Saturn-Geschäftsführer Horst Norberg das Handtuch geworfen. Den Interimschef Pieter Haas, Vorstand bei Metro, will Kellerhals gerichtlich abberufen lassen: Das Landgericht Ingolstadt entscheidet darüber am 22. Juli. Koch räumt dem Ansinnen Kellerhals' jedoch wenig Chancen ein. "Wir haben ein einseitiges Entsendungsrecht", sagte er. Der Prozess um die Norberg-Frage laufe.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

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   July 10, 2014 06:07 ET (10:07 GMT)

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