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18.11.2015 13:31:46

Merkel: Bei Fußballspiel im Zweifel für die Sicherheit entschieden

   Von Andreas Kißler

   BERLIN (Dow Jones)-- Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat am Mittwoch die Absage des Fußball-Länderspiels in Hannover vom Dienstag als richtig bezeichnet und Fans, Sicherheitskräften und den Fußballern für ihr Verhalten gedankt. "Ich war genauso traurig wie Millionen Fans, dass diese Absage erfolgen musste", sagte Merkel am Mittwoch bei einem Statement im Kanzleramt. "Aber die Sicherheitsbehörden haben eine verantwortliche Entscheidung getroffen." Die Entscheidung sei, "und das ist richtig, im Zweifel für die Sicherheit getroffen worden".

   Es handele sich um "schwierige Entscheidungen, vielleicht die schwierigsten Entscheidungen im Spannungsfeld von Freiheit und Sicherheit", konstatierte die Kanzlerin. Merkel bedankte sich in ihrer Erklärung herzlich bei den Bürgerinnen und Bürgern und den Fans, die den Aufforderungen der Polizei ruhig gefolgt seien, und bei der niederländischen und der deutschen Elf - "bei der deutschen Nationalmannschaft ganz besonders, dass sie bereit war, dieses Spiel zu spielen, denn sie hatte ja schwere Tage hinter sich".

Kanzlerin betont Rolle der Sicherheitsbehörden Merkel dankte auch ausdrücklich allen, die für die Sicherheit in Deutschland sorgten. "Es ist noch einmal deutlich geworden, dass es gut ist, dass wir Sicherheitsbehörden haben", sagte sie, "vor allen Dingen auch deshalb, damit es möglich ist, dass wir auch weiter große Veranstaltungen wie zum Beispiel Fußballspiele und andere große Veranstaltungen in Deutschland durchführen können und dass wir uns an diesen Veranstaltungen erfreuen können".

   Die Absage des Fußball-Länderspiels war am Dienstag erst kurz vor dem Anpfiff erfolgt, wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) noch am Abend in Hannover erklärte. Merkel, die mit dem Innenminister gemeinsam nach Hannover geflogen war, hatte nach seinen Angaben gleich wieder den Rückflug angetreten.

   Laut de Maiziere hatten sich Hinweise auf die Gefährdung des Fußballspiels "im Laufe des frühen Abends so verdichtet, dass die Sicherheitsbehörden des Bundes und ich nach Abwägung der Vor- und Nachteile, nach sorgfältiger Überlegung, aus Gründen des Schutzes der Bevölkerung dringend empfohlen haben, dieses Länderspiel abzusagen." Die genauen Hintergründe sind aber weiter unklar. De Maiziere hatte keine näheren Angaben dazu gemacht und "die deutsche Öffentlichkeit um einen Vertrauensvorschuss" gebeten.

Schäuble redet über Bundeswehr-Einsatz im Inneren Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen erklärte am Mittwoch im ARD-Morgenmagazin, vor der Absage des Länderspiels habe man "alle Quellen und alle Informationen gestern zusammengeführt", um einen erhaltenen Hinweis zu verdichten. "Gestern Abend hat man dann festgestellt, das ist ein Hinweis, den müssen wir sehr, sehr ernst nehmen", sagte er. "Deswegen haben wir auch der Politik empfohlen, so vorzugehen". Maaßen wollte aber nicht bestätigen, dass der Hinweis aus französischen Geheimdienstkreisen stamme. "Dazu möchte ich mich nicht äußern", sagte er.

   Vor dem Hintergrund der Terrorbedrohung drehte sich unterdessen in Deutschland die Debatte um einen Einsatz der Bundeswehr im Inneren weiter. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hält es nach Angaben der Rheinischen Post für überlegenswert, als Konsequenz aus den Anschlägen in Paris über einen Einsatz der Bundeswehr im Innern zu diskutieren. "Wenn wir eine Situation hätten wie Paris, möglicherweise mit Anschlägen an drei bis vier Orten, wird man darüber nachdenken müssen, ob unsere polizeilichen Fähigkeiten ausreichen", sagte Schäuble auf einer Veranstaltung in Düsseldorf.

   Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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