20.05.2016 09:35:46
|
Investoren reagieren gelassen auf Daimler-Warnung
Von Markus Klausen
FRANKFURT (Dow Jones)-- Nach dem Rekordergebnis im vergangenen Jahr wird Daimler für das Lkw-Geschäft zunehmend pessimistischer. Das weltweit bereits schwierige Geschäft habe sich in den vergangenen Wochen noch verschärft, warnte der DAX-Konzern und kassierte den Ausblick für die Lkw-Sparte. Am Aktienmarkt überrascht das allerdings kaum einen Beobachter. Viele hatten bereits damit gerechnet, dass Daimler das Rekordniveau des vergangenen Jahres nicht erneut erreichen wird.
Zum Handelsstart verliert die Daimler-Aktie 0,7 Prozent in einem festen Gesamtmarkt. Für das Analysehaus Evercore ist die Prognosesenkung keine Überraschung. "Wir sind von dem neuen Ausblick nicht wirklich überrascht", kommentiert Arndt Ellinghorst. Vielmehr stelle sich für ihn die Frage, warum das Management so lange gebraucht habe, das aktuelle Umfeld in den Ausblick zu implementieren.
Jobabbau in Brasilien Die Stuttgarter begründen den schlechteren Ausblick mit der andauernd rückläufigen Entwicklung in wichtigen Märkten. Das operative Ergebnis (EBIT) aus dem laufenden Geschäft und den Absatz sieht Daimler Trucks deshalb nun deutlich unter Vorjahr. Bisher wurde ein EBIT auf Vorjahresniveau und ein Absatz leicht unter Vorjahr angepeilt. Auf die Konzernprognose habe der düsterere Ausblick keinen Einfluss.
2015 erzielte die Lkw-Sparte mit 2,7 Milliarden Euro das beste Ergebnis ihrer Geschichte und einen Absatz von 502.500 Einheiten. In Reaktion auf die schwierige Lage sollen bei Daimler Trucks nun die bereits laufenden Effizienzmaßnahmen verstärkt werden. In Brasilien müssten zudem Stellen abgebaut werden, dazu habe Daimler Trucks den Mitarbeitern ein freiwilliges Abfindungsangebot gemacht. Dafür dürften 2016 Sonderbelastungen von bis zu 100 Millionen Euro anfallen.
Truck-Geschäft in ganz Amerika läuft nicht rund Die Aufträge im ersten Quartal hätten diese Entwicklung schon aufgezeigt, so Ellinghorst von Evercore. So seien die Aufträge in den USA um mehr als die Hälfte eingebrochen. Aber das ganze Truck-Geschäft in Amerika laufe nicht rund, die Nachfrage aus der NAFTA-Region sei im ersten Quartal um 43,9 Prozent rückläufig gewesen, aus Lateinamerika habe es 21 Prozent weniger Bestellungen gegeben.
Evercore erwartet für 2016 ein EBIT für die Truck-Sparte von 2,26 Milliarden Euro. Damit liegen die Analysten bereits deutlich unterhalb der Markterwartung von 2,5 Milliarden Euro. Somit hat an der Börse kaum noch jemand damit gerechnet, dass Daimler das alte Ziel eines EBITS in Höhe des Vorjahres erzielen wird.
Weiterer Airbag-Rückruf trifft Daimler Daimler kündigte am Donnerstagabend zudem an, dass ein erweiterter Rückruf des skandalgeschüttelten Airbag-Herstellers Takata auf den Konzern auswirkt. Zwar seien weltweit keine Fälle der fehlerhaften Takata-Airbags in Daimler-Fahrzeugen bekannt, es würden aber vorsorglich Rückrufe von Autos durchgeführt, so das Unternehmen. Die damit verbundene Rückstellung eines mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Betrages werde den Cashflow des laufenden Jahres geringfügig belasten. An der EBIT-Prognose für 2016 halte Daimler fest.
Takata habe sich verpflichtet, 35 Millionen bis 40 Millionen Module von Beifahrer-Front-Airbags ohne Trocknungsmittel in den USA für defekt zu erklären und über den Zeitraum von Mai 2016 bis Dezember 2019 in mehreren Schritten zurückzurufen. Bestimmte Beifahrer-Airbags seien auch in Fahrzeugen verbaut, die von Daimler-Tochtergesellschaften in den USA und Kanada vertrieben werden. Einige Modelle würden nun zurückgerufen.
Mitarbeit (Stefanie Haxel, Matthias Goldschmidt, Thomas Leppert, Benjamin Krieger)
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla/cbr
(END) Dow Jones Newswires
May 20, 2016 03:15 ET (07:15 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 15 AM EDT 05-20-16
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Nachrichten
11.12.24 |
Börse Europa: STOXX 50 beendet den Mittwochshandel im Plus (finanzen.at) | |
11.12.24 |
Börse Europa: STOXX 50 zeigt sich nachmittags fester (finanzen.at) | |
11.12.24 |
Euro STOXX 50 aktuell: Euro STOXX 50 am Mittwochnachmittag mit Gewinnen (finanzen.at) | |
11.12.24 |
Pluszeichen in Europa: So steht der STOXX 50 am Mittag (finanzen.at) | |
11.12.24 |
EQS-PVR: Mercedes-Benz Group AG: Release according to Article 40, Section 1 of the WpHG [the German Securities Trading Act] with the objective of Europe-wide distribution (EQS Group) | |
11.12.24 |
DAX 40-Papier Mercedes-Benz Group (ex Daimler)-Aktie: So viel Verlust hätte ein Investment in Mercedes-Benz Group (ex Daimler) von vor 3 Jahren bedeutet (finanzen.at) | |
11.12.24 |
Börse Europa in Rot: STOXX 50 beginnt die Mittwochssitzung mit Verlusten (finanzen.at) | |
10.12.24 |
Schwache Performance in Europa: STOXX 50 beendet den Dienstagshandel in der Verlustzone (finanzen.at) |
Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)mehr Analysen
06.12.24 | Mercedes-Benz Group Outperform | Bernstein Research | |
06.12.24 | Mercedes-Benz Group Hold | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.24 | Mercedes-Benz Group Underweight | Barclays Capital | |
03.12.24 | Mercedes-Benz Group Neutral | UBS AG | |
29.11.24 | Mercedes-Benz Group Outperform | Bernstein Research |