Treffen der Finanzminister |
24.06.2015 15:40:45
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Eurogruppe spricht angeblich über Schuldenschnitt für Athen
Papademos selbst hält eine weitere Schuldenerleichterung für notwendig. "Ein weiterer Schuldennachlass ist erforderlich, aber er reicht nicht aus, um die Verschuldung ausreichend zu senken und die Arbeitslosigkeit zu reduzieren", sagte Papademos. Nötig seien auch Reformen der Athener Regierung.
Laut Papademos wird der Schuldenstand auf Grundlage der von den Kreditgebern aktuell geforderten Primärüberschüsse bis 2022 nur auf 122 bis 133 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung sinken. Ursprünglich geplant waren 117 Prozent, derzeit sind es 177 Prozent. Papademos wies darauf hin, dass die griechischen Schuldenstände vor allem wegen enttäuschender Wachstumszahlen so hoch seien.
Bei der Konferenz unter dem Titel "Debt - Economic, Political and Moral Consequences" wurden viele Vorschläge dazu gemacht, wie Staaten mit zu hohen Schulden umgehen sollten.
Charles Wyplosz, Professor am Hochschulinstitut für internationale Studien und Entwicklung an der Universität Genf führte in seinem Referat die drei Klassiker auf: "Hohes Wachstum, hohe Inflation oder ein teilweiser oder vollständiger Zahlungsausfall." Eine moralische Komponente haben Schulden seiner Ansicht nach nicht, und seine Meinung zu Griechenland ist: "Es ist sehr schwer zu erkennen, wie dieses Land seine Schulden bezahlen soll."
Dem widersprach Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Nagel, er nannte drei Rahmenbedingungen, unter denen ein Staat Schulden relativ schnell und deutlich reduzieren kann: "Das Wachstum ist höher als die Zinsen, der Primärüberschuss steigt schneller als die Schulden oder eine Kombination aus beidem." Allerdings räumte Nagel ein, dass es bisher nur drei Länder mit mittleren Einkommen geschafft haben, über zehn Jahre Primärüberschüsse von 5 Prozent zu erzielen.
DJG/hab/apo
Dow Jones Newswires
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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