08.10.2014 11:29:30

EZB will Wertpapiere außerhalb des Bankensektors kaufen

   Von Hans Bentzien

   Die Europäische Zentralbank will bei der angestrebten besseren Versorgung der Wirtschaft mit frischem Geld offenbar noch unkonventionellere Wege gehen als bisher angenommen. Nach Aussage von EZB-Vizepräsident Vitor Constancio will sie Kreditverbriefungen und Covered Bonds auch außerhalb des Bankensektors kaufen. Bei einem solchen Vorgehen würde sie die Liquidität in der Wirtschaft direkt erhöhen, ohne den Umweg über Banken nehmen zu müssen.

   Außerdem nannte Constancio erstmals offiziell das theoretisch mögliche Volumen solcher Käufe. Die EZB könne unter Maßgabe der jüngst beschlossenen Qualitätskriterien Covered Bonds für rund 600 Milliarden Euro kaufen und Kreditverbriefungen für 400 Milliarden.

   "Der größte Teil des Bestands an Kreditverbriefungen und Covered Bonds wird nicht von Banken gehalten, und wir haben auch nicht vor, diese Papiere überwiegend bei Banken zu kaufen", sagte Constancio laut vorab verbreitetem Redetext in Frankfurt.

   Unklar ist, ob die EZB einen solchen Weg überhaupt beschreiten kann. So weist Commerzbank-Volkswirt Michael Schubert darauf hin, dass in den EZB-Richtlinien davon die Rede ist, dass die Zentralbank Wertpapiere von ihren Geschäftspartnern kaufen darf. "Das [aber] sind die mindestreservepflichtigen Banken", sagte Schubert. In den EU-Verträgen sei dieser Punkt allerdings nicht näher ausgeführt, schränkte er ein.

   Die Deutsche Bundesbank lehnte einen Kommentar ab.

   Kontakt zum Autor: hans.bentzien@wsj.com

   DJG/hab/smh

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   October 08, 2014 05:43 ET (09:43 GMT)

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